Thema 1: Fachkräftemangel

Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte gelten seit 2019 als Engpassberufe. Wie werden Sie den Fachkräftebedarf in den niedergelassenen Arzt-/Zahnarztpraxen sichern und die Abwanderung in andere Berufe bzw. in den stationären Sektor stoppen?

Antwort: BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Aus unserer Sicht sind vor allem attraktive Arbeitsbedingungen wie eine gute Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten und familienfreundliche Arbeitsbedingungen der Schlüssel, um den Mangel in Engpassberufen abzubauen.

Antwort: DIE LINKE

Das kann natürlich nur über eine Verbesserung der Attraktivität des Berufes funktionieren. Zurecht hat die Politik in den letzten Jahren - wie auch von uns sehr stark gefordert - ihren Fokus auf die Situation der Pflegekräfte in Krankenhaus und Altenpflege gerichtet. Erste Erfolge, wenn auch überhaupt nicht ausreichend, sind hier zu verzeichnen.

Wenn man sich allerdings die Gehaltsdifferenz zu den MFA anschaut, dann zeigt dies gerade in den Arzt- und Zahnarztpraxen den Handlungsbedarf auf. Bisher hat die Politik sich bei der Findung der Gehälter der MFA im Wesentlichen herausgehalten und das Feld den Tarifpartnern überlassen. Selbstverständlich hat die Politik auch hier Handlungsmöglichkeiten, z.B. die Schaffung einer gesetzlichen Vorgabe für K(Z)BV und GKV-SV zur zweckgebundenen Verwendung einer Erhöhung der (zahn-)ärztlichen Honorare. Das wird bald zu prüfen sein.

Antwort: CDU/CSU

(Gemeinsame Antwort auf die Fragen 1, 2 und 4)
Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte sind und bleiben eine stabile und wichtige Säule der Versorgung im ambulanten Gesundheitswesen. In den Praxen der Ärzte und Zahnärzte übernehmen sie wichtige Aufgaben im Bereich der Behandlungsassistenz und sind auch verwaltend-kaufmännisch tätig. In der nächsten Legislaturperiode werden CDU und CSU sich weiterhin für den Rahmen angemessener Arbeitsbedingungen und eine leistungsgerechte Bezahlung einsetzen. Wir sehen die Verantwortung allerdings in erster Linie bei den (Tarif-) Vertragspartnern bzw. bei den Praxisinhabern.

Antwort: FDP

Wir Freie Demokraten wollen insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen also auch niedergelassene Arzt- beziehungsweise Zahnarztpraxen in ländlichen Regionen Perspektiven schaffen. Voraussetzungen hierfür sind eine flächendeckend zukunftstaugliche digitale Infrastruktur, leistungsfähige Verkehrswege und ein starkes duales Bildungssystem. Abwanderung, Überalterung und Fachkräftemangel setzen dem Mittelstand besonders hart zu. Deshalb brauchen wir moderne Ansätze insbesondere auch in den ländlichen Regionen.

Das duale System der beruflichen Bildung in Deutschland trägt in Zeiten des demographischen Wandels zur Fachkräftesicherung bei. Wir wollen unser erfolgreiches berufliches Bildungssystem daher stärken und fit für die Zukunft machen. Wir fordern eine Exzellenzinitiative Berufliche Bildung, um die Attraktivität und Innovationskraft der beruflichen Aus- und Weiterbildung zu stärken. Um sich den Herausforderungen der digitalen Arbeitswelt zu stellen, braucht das System der beruflichen Bildung ein Update. Ein bundesweiter Exzellenzwettbewerb soll die besten Ideen zur Zukunft der beruflichen Bildung mit hochrangigen Auszeichnungen und mehrjährigen Zuschüssen fördern. Zudem wollen wir den Talenten der beruflichen Bildung den gleichwertigen Zugang zu den Begabtenförderungswerken und zum Deutschlandstipendium ermöglichen. Neben einer finanziellen Unterstützung ist die Öffnung der ideellen Förderung für Stipendiatinnen und Stipendiaten aus der beruflichen Aus- und Weiterbildung von Bedeutung. Durch eine Öffnung der Förderung schaffen wir attraktive Perspektiven für Talente aus der beruflichen Bildung.

Um den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu begegnen setzen wir uns auch dafür ein, dass Auszubildende bundesweit von der Zahlung von Schulgeldern befreit werden.

Darüber hinaus machen gute Aufstiegs- und Weiterbildungschancen einen Beruf attraktiv und binden Mitarbeiter/ -innen an ihren Arbeitgeber. Gleichzeitig brauchen wir eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Dazu wollen wir Betriebskindergärten auch steuerlich fördern, den Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung auch in der Praxis und perspektivisch ab dem Ende des Mutterschutzes garantieren, die Betreuungszeiten flexibilisieren und die steuerliche Absetzbarkeit von Betreuungskosten verbessern. Zudem wollen wir bessere Voraussetzungen für die Vereinbarung von Weiterbildung und Familie schaffen. Familienfreundliche Weiterbildungen steigern die Karrierechancen insbesondere für Frauen.

Antwort: SPD

Die Coronakrise hat auch bei den Beschäftigungsmöglichkeiten für medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte ihre Spuren hinterlassen.

Ende 2020 waren 5.472 zahnmedizinische Fachangestellte arbeitslos gemeldet. Das ist eine Zunahme um 37,6 % gegenüber dem Vorjahr. Sicher werden die Nachholeffekte bei den Behandlungen dafür sorgen, dass der Arbeitsmarkt in diesem Bereich schnell wieder ins Lot kommt und die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen rasch sinkt. Auf kurze und mittlere Sicht kann jedoch von einem Fachkräftemangel nicht ausgegangen werden.

Langfristig müssen wir jedoch, wie in vielen anderen Ausbildungsberufen auch dafür sorgen, dass die Arbeitsbedingungen an die sich ändernden Präferenzen der Beschäftigten angepasst werden. Zu den wichtigen Faktoren, die auch aus anderen Berufsfeldern bekannt sind, zählen z.B. das Stadt-Land-Gefälle, veränderte Ansprüche an die Work-Life-Balance, die unterschiedliche Attraktivität von Arbeitsplätzen und der Trend zur Teilzeitarbeit.

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