Auszüge aus den Protestbriefen

Liebe ZFA, vielen Dank für eure Schilderungen, die wir im Rahmen der bevorstehenden Tarifverhandlungen weiter sammeln. Bei verschiedenen Aktionen werden eure Protestbriefe genutzt, um gegenüber Vertreter*innen der Arbeitgeberseite und der Politik auf die Situation der ZFA aufmerksam zu machen und unsere Forderungen vorzubringen.

(wird fortlaufend chronologisch ergänzt, die neuesten Briefe finden Sie am Ende)

ZFAs sind genauso vergessen!

Ich gönne es den MFAs von ganzen Herzen, aber ZFAs sind genauso vergessen! Impflicht ja aber kein Corona Bonus! Kein flächendeckender Tarif, oft also Mindestlöhne! In der Pandemie ohne Schutz direkt 20 cm an der Infektionsquelle (Aerosole und Speichel) ohne 3 G . Wir schützen den Patienten doppelt mit Impfung und ffp2 Maske, der Patienten uns aber nicht !
9,5 Stunden am Tag mit einer ffp2 Maske aber keine Anerkennung!! So viele Branchen sind im Homeoffices und bekommen Prämien haben aber keine Gefahr und nicht diese schlechten Arbeitsbedingungen!

Einheitlicher Tarifvertrag für alle Bundesländer

Ich finde eure Aktion sehr gut!
Ich arbeite als ZMP in Thüringen, das Gehalt ist ein Witz und man wird, gerade auf den Dörfern mit dem Mindestlohn abgespreist. Was eine absolute Frechheit ist,ein Beruf mit so viel Verantwortung in den Niedriglohnsektor zu packen.
Ich stehe absolut hinter Euch und bin auch für einen einheitlichen Tarifvertrag und zwar für alle Bundesländer!!!!!

Wir fordern Wertschätzung und Anerkennung

Ich schreibe hier stellvertretend für meine Berufsgruppe, die ZFA.
Wir sind die Menschen, denen Sie alle schon mal begegnet sind, wenn Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin besuchen. Wir empfangen Sie, beruhigen Sie, reden Ihnen gut zu (und manchmal auch dem Zahnarzt oder der Zahnärztin), behandeln Sie, unterstützen den Chef/die Chefin, röntgen Sie, stellen sicher, dass alle Hygienerichtlinien eingehalten werden, schützen Ihre Daten, hören Ihnen zu, erinnern Sie an Termine, reparieren, reinigen, warten, rechnen, organisieren, planen, dokumentieren…ich höre an dieser Stelle auf.
Wir tun das alles sehr gerne. Es macht einen Heidenspaß. Noch.
Der Spaß hört da auf, wo die Wertschätzung fehlt. Was ist unsere Arbeit wert? Wie „wichtig“ ist das, was wir tun?
Viele von uns müssen sich überlegen, ob Sie von Ihrem Gehalt eine Wohnungsmiete alleine zahlen können und ob sie dann das Auto nicht doch verkaufen sollten. Ich rede hier von Vollzeitkräften.
Wissen Sie, wo ich an meinem ersten wohlverdienten Tag in Rente hingehen werde? Zum Amt, weil die Rente nicht reicht.

Die Corona-Pandemie hat einmal mehr gezeigt, wo wir stehen in der Gesellschaft. Wir haben uns einem großen Infektionsrisiko ausgesetzt und konnten uns nur selbst schützen so gut es geht. Viele von uns haben mehr gearbeitet denn je und wir alle haben die psychische Belastung geschultert und die Bevölkerung jeden Tag zahnmedizinisch versorgt!

Wir fordern Wertschätzung und Anerkennung! Wir fordern einen bundesweiten Tarifvertrag, der uns vor Altersarmut schützt!

Können Sie mit 1600€ netto leben?

Liebe Regierung,
Es muss sich was ändern. Jetzt! Haben Sie sich schon Mal Gedanken darüber gemacht wie der Alltag einer Zahnmedizinischer Fachangestellten ausschaut?
Wahrscheinlich nicht und wenn dann denkt man an Damen die nur neben dem Zahnarzt sitzen und absaugen.. wenn man hinter dieses Klischee schaut, sieht wie anstrengend und ungeschätzt dieser Job ist.. wir arbeiten von 7:30 bis 18 Uhr jeden Tag und das für einen Hungerlohn. Wir machen unseren Rücken kaputt für 1600€ ausgezahlt.. wieso verdient der Erzieher oder der Kassierer um die Ecke nach seiner Ausbildung 3000€ Brutto und wir 6 Jahre ausgelernt gehen mit 2300€ brutto nach Hause?

Haben Sie schonmal versucht mit 1600€ netto zu leben? Unser Job sollte mehr wertgeschätzt werden, wir sollten für das selbe Geld arbeiten gehen wie jeder andere auch. Gefahrenzulage? Gibt es bei uns nicht. Und trotzdem sind wir von morgens bis abends vielen davon ausgesetzt. Schauen Sie sich doch Mal einen Tag der ZFA an und versuchen sie doch Mal mit diesem Gehalt zu leben. Ich glaube danach wäre die Sicht ganz anders.

Immer weniger wollen diesen Beruf lernen, immer mehr Leute kündigen. Diese Situation muss sich ändern sonst gibt es bald keine ZFAs mehr und die Konsequenzen werden sich zeigen. Ändern Sie was bevor es zu spät ist.
Danke.

Den lieben langen Tag im Aerosol

Guten Tag!
Kurz zu meiner Person: Ich bin Dentalhygienikerin, sitze also den lieben langen Tag im Aerosol. Zum Glück bisher ohne Ansteckung!

Was mich immer mal wieder beschäftigt ist die Tatsache, dass wir als Zahnarztpraxis seit Ende November dazu verpflichtet sind, den Coronastatus abzufragen und diese Daten weiter zu vermitteln., es aber ansonsten überhaupt keine Rolle spielt für die Behandlung, während man z.B. wenn man zum Friseur möchte die 3G Regel gilt. Das soll auch so sein, jeder sollte so gut wie möglich geschützt werden! Was für mich aber in keinster Weise nachvollziehbar ist, weil man beim Friseur die Maske auf lässt, währenddessen logischerweise meine Patienten ihre Maske abnehmen müssen und bei der Arbeit Aerosole entstehen und Abstand nicht möglich ist!

Wir tragen zu einem großen Teil auch zur Gesamtgesundheit durch die professionelle Zahnreinigung und Parodontitisbehandlung bei, keine Frage! Jedoch handelt es sich um eine Behandlung die auch mal verschoben werden kann. Deshalb würde ich mich freuen wenn grundsätzlich jeder Patient zur Behandlung einen negativen Test nachweisen müsste.

Auch muss dringend etwas passieren in Hinsicht Fachkräftemangel! Man findet einfach kein neues Personal, weil an jeder Ecke gesucht wird. Wenn sie bei mir zur Zeit einen Termin haben möchte wäre der nächstmöglichen Termin im September.

Zum Renteneintritt rutsche ich in die Altersarmut, trotz 40 Stunden Woche

Wir wollen gehört werden.
Seit nunmehr 35 Jahren übe ich den Beruf der zahnmedizinischen Fachangestellten aus. Grundsätzlich ist er facettenreich und ich finde mich darin wieder.

Mir fällt es schwer, junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern, damit wir auch weiterhin qualifizierte Fachkräfte als unsere Kollegen/Kolleginnen haben. Das wir keine flächendeckenden Tarife haben und auf uns allein gestellt sind, was die Entlohnung angeht, ist unzumutbar. Es führt dazu, dass ich mit einer 40 Stunden Woche zum Renteneintritt in die Altersarmut rutsche. Nur durch Nebenverdienste wird es mir wahrscheinlich möglich sein, dieser zu entgehen. Das bedeutet, dass ein Job in dieser Berufssparte heutzutage nicht mehr reicht.

Wir sind Fachkräfte, die eine umfangreiche anspruchsvolle Ausbildung absolviert haben und den stetig steigenden Anforderungen gerecht werden. Eine Wertschätzung unseres Berufes geht verloren.

Während wir uns in der Pandemie impfen, boostern und testen, kommen unsere Patienten ohne alle dem zu uns in die Praxen. Wir befinden uns 20 cm über der Mundhöhle im vollen Aerosolnebel. Über eine Gefahrenzulage wird dabei nicht nachgedacht. Es muss sich unbedingt etwas ändern.

Schlechte Arbeitszeiten, geringe Entlohnung, wenig Aufstiegsmöglichkeiten.

Sehr gerne nutze ich die Chance, auf den schon seit Jahrzehnten bestehenden Missstand des Berufsstand der ZFA/ZMP/DH hinzuweisen.

Ich bin ausgebildete Dentalhygienikerin, habe mit der ausgeschlossenen 3-jährigen Ausbildung zur ZFA ,anschließenden 10 monatigen Weiterbildung zur ZMF und abschließenden einjährigen Aufstiegsausbildung zur DH alle Möglichkeiten der Weiterbildung genutzt. Fast 5 Jahre Gesamtausbildung und mehrere 1000 € finanzieller Eigenaufwendung berechtigen mich nun also dazu 25% mehr Gehalt als meine ZFA-Kolleginnen einzufordern, wenn nach dem geltenden Tarifvertrag berechnet würde. Das wären nach 21 Berufsjahren 3000€ brutto für 39 Stunden Schwerstarbeit.

Ich kann diese Arbeit schon lange nicht mehr Vollzeit leisten, Bandscheibenvorfälle und andere gesundheitliche Beeinträchtigungen wie Schulterproblem lassen es nicht zu.
Die genannten gesundheitlichen Einschränkungen sind für unseren
Berufsstand nicht exotisch. Durch die hohe körperliche Belastung leidet ein großer Teil der Kolleginnen daran.

Nun sind die Belastungen durch die Corona-Pandemie nochmals erheblich gestiegen. Die vorgeschriebenen FFP-2 - Masken z.Bsp.
Die Tragedauer beträgt im Schichtdienst mehr als 6 Stunden. Ich verzichte hier auf Details, da inzwischen ja allgemein bekannt ist, mit welcher Anstrengung alleine diese Tatsache verbunden ist. Wir sind seit Beginn der Pandemie diesen krankheitsbringenden Viren stärker als andere Berufsgruppen ausgesetzt.
Wir arbeiten im „Auge des Orkans“, können den gefährliche Aerosolen nicht ausweichen. Viele Kolleginnen haben Ängste entwickelt, obwohl natürlich alle sämtliche möglichen Impfungen bekommen haben. Natürlich leistet die Pflege einen „Wahnsinnsjob“ , keine Frage, meine tiefe Bewunderung.
Gut, dass die Öffentlichkeit sich endlich damit auseinandersetzt.

Nur,warum findet nicht auch unsere Berufsgruppe den Weg in die Medien. Ich glaube es zu wissen. In unserem Bereich arbeiten 90% Frauen. Immer schon ein Grund gewesen, die Gehälter niedrig zu gestalten und Arbeitsbedingungen nicht genau zu hinterfragen. Dafür gibt es jetzt scheinbar die Quittung! Die Bereitschaft , sich in einen so unattraktiven Beruf zu bewegen, wird immer geringer. Ich würde heute jedem jungen Menschen von einer Ausbildung zur ZFA dringend abraten. Schlechte Arbeitszeiten, geringe Entlohnung, wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Gründe dagegen gibt es mehr als genug. Auch ein politisches Versagen.

Wir sollten nicht gesehen und gehört werden. Seit Jahrzehnten kämpft ein Berufsverband auf verlorenem Posten. Wenn Patientinnen und Zahnärztinnen weiterhin von gut ausgebildeten, verantwortungsvoll arbeitenden ZFA´s begleitet werden möchten, sollten
sich endlich die Bedingungen für diesem Berufsstand verbessern.
Mehr gesellschaftliche Anerkennung für die „Sprechstundenhilfe“ und
adäquate Gehaltsregelungen wären ein Anfang……dann klappt es auch mit der Anwerbung von Auszubildenden.

Die Situation in unserem Beruf ist mittlerweile unerträglich

Hallo, ich mit mittlerweile seit 31 Jahren im Beruf ZFA. Mit diesem Brief möchte ich mir mal Luft machen, da ich mega - entschuldigt den Ausdruck - "angepisst "bin.
Die Situation in unserem Beruf ist mittlerweile unerträglich. Ich fange mal an mit der Corona Pandemie. Seit 2 werden wir von der Politik im Stich gelassen, sitzen an der Front schauen dem Virus tagtäglich in die Augen, Aerosole ohne Ende alles selbstverständlich, ja eigentlich arbeite ich gerne in meinem Beruf, aber nicht um jeden Preis, auch ich habe Familie zuhause und möchte Sie schützen.

Jetzt ist die Impfpflicht da, ja ich bin geimpft aber kann mir mal jemand erklären warum es für uns eine Pflicht gibt, die Patienten aber alle behandelt werden, egal ob geimpft oder ungeimpft und sie als ungeimpfter keinen Test benötigen?

Sollte diese Impfpflicht nicht zurückgenommen werden geht ganz das Licht aus, seit Jahren ist kein Personal zu finden, da die Wertschätzung in unserem Beruf nicht vorhanden ist.Und die übrig gebliebenen dürfen noch mehr "Ackern". Seit Jahrzenten bekommt man es nicht auf die Reihe einen Tarifvertrag zu erstellen, viele Mädels bekommen gerade mal Mindestlohn und können sich noch nicht mal mehr eine eigene Wohnung leisten.
Überstunden ,Notdienst , agro Chefs alles Inclusive.

Ganz ehrlich liebe Politiker es reicht. Ich habe die Schnauze gestrichen voll, sollte sich in unserem Beruf in der nächsten Zeit nichts ändern, bin auch ich raus, wie so viele andere auch. Dann geht in Deutschland im medizinischen, und Pflege Bereich das Licht aus. Wir haben die Schnauze gestrichen voll und lassen uns nicht länger hinhalten.

Ob in 20 Jahren die Praxen noch qualifizierte Mitarbeiter haben, ist die Frage

Was belastet die Fachkräfte, die sich täglich um das Zahnwohl der Bevölkerung kümmert?
In unseren „Sprechstunden“, die wir unseren Mitgliedern anbieten, bekommen wir sehr genau mit, wo der Schuh drückt. Meistens ist es die mangelnde Wertschätzung und der stressige Arbeitsalltag mit hohen Patientenaufkommen. Außerdem wenden sich immer mehr Kolleginnen von den Praxen ab, weil die Arbeitssituation unerträglich wird. Es ist ein Teufelskreis! Fällt eine Fachkraft aus, wird versucht, die Arbeit auf alle verbliebenen aufzuteilen. Am Anfang meint man, das ist vorrübergehend und der Eifer ist zu meist vorhanden. Aber irgendwann wird die Belastung zu groß und der Frust
wächst. Zahnärzte bekommen das meistens nicht mit. Sie arbeiten weiterhin ungestört in ihrem Behandlungsbereich und erwarten, dass alle Hintergrundarbeiten erledigt sind.

Das im Steri die Aufbereitung mittlerweile viel aufwendiger ist als noch vor 10 Jahren, muss man auch berücksichtigen. Auch die Dokumentation und die Abrechnung wird immer aufwendiger. Außerdem muss man immer flexibel und rufbereit sein. Auch wenn ZFA ein Assistenzberuf ist, ist er sehr facettenreich. In der Ausbildung lernt man ein sehr breites Spektrum. Material- und Instrumentenkunde, viel medizinisches Fachwissen, Verwaltungsarbeit, Technikerarbeit usw…..eigentlich ist die ZFA eine Allroundkraft!

Durch mangelnde Wertschätzung, Überbelastung und immer weniger gut ausgebildeter Kolleginnen im Team wird es für die verbleibenden Damen nicht leichter, sondern noch unattraktiver. Ob in 20 Jahren die Praxen noch reichlich qualifizierte Mitarbeiter haben, ist die Frage. Im Grunde hat mittlerweile jede Praxis mindestens eine offene Stelle zu besetzen. Es wird über fachfremdes Personal nachgedacht. Ist das die Lösung? Ich würde sagen: NEIN! Was wir brauchen, ist ein Tarifvertrag, der endlich die Arbeit einer ZFA würdigt. Es kann nicht sein, dass eine ZFA ohne Zusatzqualifikation in der Praxis weniger verdient, als der Mindestlohn als Hilfskraft. Eine dreijährige Lehre ist umfangreich und man hat eine Qualifikation. Noch vor 30 Jahren war das Berufsbild auch für Abiturientinnen sehr interessant. Heute muss man froh sein, wenn sich ein Mittelschüler auf einen Ausbildungsplatz bewirbt. Diese Abwärtsspirale ist erschreckend.

Wichtig ist, dass alle, die in dem Beruf zufrieden sind sich zusammenschließen. Ein Miteinander stärkt unsere Interessen und so werden wir als Fachkräfte auch sichtbar. Der VMF kämpft für alle! Deshalb müssen ihn auch alle unterstützen!!!

Dauerstress, mangelnde Wertschätzung und schlechte Bezahlung

Warum ist der Beruf der ZFA mittlerweile so unattraktiv geworden, dass nach der Ausbildung die Fachkräfte in fachfremde Berufe abwandern?
Dauerstress, mangelnde Wertschätzung und die schlechte Bezahlung mancher Kollegen könnte ein Grund sein!

Warum sind bis heute die Fachkräfte die sich mit großer Empathie um die Patienten kümmern und schauen, dass die Praxis läuft meist nicht angemessen bezahlt?
Wir unterstützen den Verband medizinscher Fachberufe in Ihrer Forderung einen deutschlandweiten Tarifvertrag für ZFAs durchzusetzen. Es kann nicht sein, dass teilweise der Mindestlohn bezahlt wird, obwohl man eine Ausbildung mit drei Jahren genossen hat.
- Ohne Fachkraft kann man in keiner Zahnarztpraxis ordentlich arbeiten!
- Ohne Fachkraft fühlen sich Patienten in einer Zahnarztpraxis nicht wohl!
- Ohne Fachkraft leidet die Qualität und die Hygiene!
- Ohne Fachkraft, können wir keinen Nachwuchs zur Weiterbildung im Bereich Dentalhygiene
motivieren um flächendeckend Prävention auf hohen Niveau zu bieten
Empathie, Hilfsbereitschaft und soziale Kompetenz muss auch anerkannt werden!

Pflege- und Dienstleistungsberufe müssen aus dem Niedriglohnsektor raus! So gelingt es, den Beruf wieder attraktiver in der Gesellschaft darzustellen und man findet wieder mehr motivierte Fachkräfte, die ihren Beruf mit Leidenschaft ausüben. Danke für das Engagement für unseren Berufsstand!

Ich habe schon viele Kolleginnen weinen sehen und gehöre auch selber dazu

Schon vor Corona herrschte in unserer Branche ein Fachkräftemangel.
Viele Kolleginnen sind auch schon während der Ausbildung abgesprungen..weil wir einfach nicht wertgeschätzt werden. Auch nicht durch die Zahnärzte.

Für viele zählt nur, dass wir da sind. Wir sollen kranke Kolleginnen ersetzen, in dem wir jeden Tag doch bitte länger bleiben..wenn man dies überhaupt als Überstunden notieren darf, kommt man schnell auf über 100 Stunden in wenigen Monaten.. Und dann versteht der Chef gar nicht, woher diese Stunden kommen..Abbauen kann man diese auch nie, da ja immer Personal fehlt.. Viele sind krank..Viele kündigen auch. Durch Corona wird dies noch bestärkt.

Wir sollen weiter für alle Patienten da sein. Dies tun wir natürlich sehr gern. Aber doch denkt niemand an uns..Wir hatten zu Beginn nicht mal ausreichende Schützausrüstungen zur Verfügung.. Auch jetzt muss alles selber über die Praxis besorgt werden und dann zu wahnsinnig gestiegen Preisen. Wir ZFA werden verpflichtet uns zu impfen oder wir dürfen unseren Beruf nicht mehr ausüben..Aber die Patienten kommen ohne FFP2 Maske und müssen auch keinen negativen Test vorlegen..wo bleibt da der Schutz für uns?
Die Patienten möchten weiterhin versorgt werden, aber durch steten Personalmangel ist das sehr schwer..Und wenn ihre Wartezeit mal etwas länger ist, wird geschimpft..
Statt einfach mal danke zu sagen...und dann der Spruch "also ich könnte ja nicht den ganzen Tag mit der Maske arbeiten"...ja das hilft mir auch nicht.
Ich trage die FFP2 Maske fast ununterbrochen. Teilweise über 10 Stunden am Tag..

Leider wird sich dieser Fachkräftemangel, und somit auch die Gesamtsituation, nicht ändern...durch diverse Arbeitsumstände wird der Beruf auch nicht gerade attraktiver...schlechte Bezahlung..oft gerade über Mindestlohn, da verdient man auch mit 40 Stunden die Woche nicht wirklich was, um seine Familie ernähren zu können..auch wenn man sich mal etwas gönnen möchte, muss das 3 x überlegt sein..
Dazu noch Chefs, die sich nicht in einen hineinversetzen können oder wollen..Die nur wollen, dass der Laden läuft, egal wie es den ZFA geht..Ich habe schon viele Kolleginnen weinen sehen und gehöre auch selber dazu. Trotzdem kämpfen wir jeden Tag weiter für unsere Patienten und auch für unser Kolleginnen, man möchte niemanden im Stich lassen.
Viele Patienten sehen in uns auch nur die, die den Sauger hält. Was wir doch alles leisten, sehen Sie nicht.

Und doch würde ohne uns keine Zahnarztpraxis laufen.
Wir assistieren zwar größtenteils und dennoch sind wir so viel mehr.. Wir hören jedem Patienten zu. Wir erklären alles geduldig und das auch gern 3x..Wir achten auf jede Reaktion des Patienten..Wir können die Gedanken unseres Chefs lesen, damit die Behandlung Hand in Hand laufen kann.. Wir führen eigenständig die PZR durch und nehmen auch die Abdrücke oft allein. Auch die komplette Hygiene liegt bei uns. Um den aktuellen Standards zu entsprechen, benötigt auch dieser Bereich viel Wissen und Aufwand.
Auch das Bestellsystem obliegt uns. Ebenso die gesamte Abrechnung, auch besprechen wir mit Patienten ihre Rechnungen und helfen bei Problemen mit der Versicherung.
Und dennoch werden wir so oft herabgewürdigt.

Ich denke so wie mir, geht es vielen in meinem Beruf.
Ich hoffe, dass sich etwas ändert um unseren Beruf mehr wertzuschätzen und auch Nachwuchs zu fördern.

Ich liebe meinen Job. Das ist der einzige Grund, warum ich jeden Tag hingehe

Ich bin Zahnmedizinische Prophylaxeassistentin und liebe meinen Job. Das ist vermutlich der einzige Grund, warum ich jeden Tag hingehe und Ihn mache.
Gutes Gehalt, Weihnachts und Urlaubsgeld, diese Sachen sind bei uns leider nicht immer Voraussetzung. Täglich setzen wir uns einem hohen Infektionsrisiko aus und das nicht erst seit Corona.

Rückenschonendes arbeiten ist auch nicht immer möglich, schon garnicht bei älteren Patienten oder Kindern. Zudem kommen die Arbeitszeiten, wir müssen da sein, wenn alle anderen schon zu Hause sind. Es ist auch kein Wunder das ein solcher Fachkräfte Mangel entstanden ist, denn wer möchte unter diesen Umständen gerne arbeiten? … Vorallem wird das Leben immer teuerer, da fragt man sich, wohin das führen soll. Es muss etwas passieren, sonst haben bald viele gute Zahnärzte keine Zahnmedizinischen Fachangestellten mehr.

Ich schreibe diesen Brief, in der Hoffnung dass unsere Stimmen gehört werden.

Ich freue mich sehr darüber, dass so eine Protestaktion stattfindet. Ich habe das Gefühl man hört sehr wenig bis garnichts über das Thema insbesondere in der Corona Zeit was die ZFA‘s angeht.

Ich schreibe diese Email in der Hoffnung das unsere Stimmen gehört werden.
Wenn wir jetzt speziell auf das Thema Corona eingehen, ist es so das niemand den Menschen so nah kommen „muss“ wie wir das tun. Direkt über dem offenen Mund in einer riesigen Wolke von Sprühnebel, teilweise sogar über mehrere Stunden lang, ob die Patienten Corona haben oder nicht, spielt hier keine Rolle.

Das Traurige hierbei ist, dass leider die nötige Anerkennung und die Wertschätzung fehlt.
Wenn Bekannte, die als Putzfrau oder an der Fleischtheke stehen, mehrere Corona Boni erhalten haben, was auch denen gegönnt sein soll, garkeine Frage.
Aber einen Corona Bonus haben wir ZFA’s nie gesehen. (Meine Erfahrung, es wird bestimmt die ein oder andere Ausnahme geben) Meistens bekommt man nichtmal ein einfaches danke.
Den Beruf Zahnmedizinische Fachangestellte kann man nur ausüben wenn man für den Beruf brennt. Leider kündigen immer mehr und mehr Leute , und Personal ist kaum noch auffindbar was irgendwo auch leider verständlich ist.

Für das übrig gebliebene Personal bedeutet dies einen rundum Dauerstress ohne jegliche Wertschätzung, man geht mit dem Gefühl nach Hause nicht fertig geworden zu sein weil man gefühlt nur von A nach B rennt und einen 30 Sachen im Kopf herum schwirren, die man ja noch machen muss. Darüber hinaus ist auch ein ganz großes und wichtiges Thema die Bezahlung! Ich arbeite in einer relativ großen Praxis und die Mehrzahl von uns ZFA‘s müssen neben ihrem Vollzeit Job noch zusätzlich einen Nebenjob machen weil man sonst nicht über die Runden kommt. Und da ist es auch nachvollziehbar, dass keiner mehr diesen Beruf ausüben will.

Manchmal sitzt man zuhause und fragt sich wofür man das alles macht. Und wofür man so viel Zeit investiert hat. Wofür habe ich 3 Jahre lang eine Ausbildung gemacht?
Es ist leider traurige Realität und ich denke ich spreche für alle wenn ich sage, wir wollen endlich gehört und gesehen werden!

An sich ist der Beruf ZFA ein schöner Job. Ich liebe meine Arbeit und begleite die Patienten gerne. Und ich denke, diesen Beruf würden auch bestimmt mehr Menschen ausüben wenn man seinen Arbeitnehmern auch was bieten würde. Hätte ich damals aber in die Zukunft schauen können, bin ich mir sicher, dass ich diesen Weg nie eingeschlagen hätte.

Ich könnte gefühlt ein Buch hierüber schreiben warum viele Punkt nicht fair sind oder warum man sich wie ein Mensch 2.Klasse fühlt.
Ich hoffe wirklich sehr, dass die Protestaktion ein positives Auskommen hat.
Wir haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben

Wir arbeiten zum Mindestlohn, weil es keinen Tarifvertrag gibt.

Nicht erst seit Corona stehen ZFA an vorderster Front, um die Mundgesundheit der Patient*innen zu fördern.
Dabei müssen wir immer wieder erleben, dass Kolleg*innen zum Mindestlohn arbeiten, weil es keinen bundesweiten Tarifvertrag gibt.

Täglich stehen/sitzen wir im Aerosol und Sprühnebel – selbst durch FFP2- Masken geschützt – aber unsere Patient*innen können wir nicht mit FFP2- Masken behandeln. Das bedeutet für uns ein weit höheres Ansteckungsrisiko in Hinsicht auf ALLE Infektionskrankheiten. Zudem schauen wir mit an, wie das Pflegepersonal und MFA auf weitere Boni hoffen dürfen – VON ZFA IST HIER MAL WIEDER KEINE REDE!!!
Das löst Frust in unserem Berufsstand aus und führt nochmal mehr zu Unattraktivität – was wiederum zu Fachkräftemangel führt!!! Und nicht zuletzt lässt der Delegationsrahmen zu Wünschen übrig – die intensiven Aufstiegsfortbildungen haben hier Anpassungen verdient!!!

Wir ZFA haben Wertschätzung, Anerkennung und Gerechtigkeit verdient!!!

Gehaltserhöhung? Was ist das?

Zahnmedizinische Fachangestellte sind Stunden ungeschützt an der Infektionsquelle- wir schützen die Patienten mit unserer Impflicht , Visier und Maske aber der Patient schützt uns nicht ! Wir sitzen 9,5 std täglich am offenen Mund mit Aerosole und Speichel und werden nie erwähnt !

Alle hatten Homeoffice , wir haben ein Schein bekommen , damit wir zur Arbeit können ! Haben uns gerade so schützen können als die Pandemie los ging , teilweise ohne Handschuhe gearbeitet ! Kaum ein Beruf ist so lange und nah an der Infektionsquelle wie wir! Jetzt sollen wir noch impfen ?
Wir haben in den Praxen kaum Personal weil Personalmangel herrscht ! Warum ? Weil die Arbeitsbedingungen schlecht sind ! Wieso ? Weil diese sehr unattraktiv sind oder wer möchte gerne von früh bis abends arbeiten aber man bekommt nur den Mindestlohn bzw. gerade über dem Mindestlohn!
Wieso nur Mindestlöhne? Weil es kein Tarifvertrag gibt bzw. nicht flächendeckend in Deutschland! Es gibt so viele ZFAs die neben 40std noch einen Nebenjob haben müssen weil das Gehalt nicht reicht !
Gehaltserhöhung ? Was ist das ? Gibt es nicht in diesem Beruf ! Wie viel verdient eine ZFA ? Wenn es gut läuft 2000-2300€ brutto nach 10 Jahren ( Einstiegsgehalt oft Mindestlöhne) und wenn man 20-30 Berufsjahre hat evtl 2800€ ..

Jetzt bitte selbst Gedanken machen wieso dieser Job nicht mehr gerne gelernt wird ..

Nun ist aber mal Schluss mit lustig

Sehr geehrter Herr Minister für Gesundheit, sehr geehrter Herr Minister
für Arbeit.
Ich arbeite seit 46 Jahren als Zahnmedizinische Fachangestellte, ab 1994 als Zahnmedizinische Fachassistentin in der Zahnarztpraxis in Nordrhein-Westfalen. Seit 30 Jahren ist NRW ein Tarifloses Land und ich muss meine Arbeitsbedingungen: Gehalt, Arbeitszeit, Weihnachtsgeld, Urlaubstage, Arbeitsbedingungen selbst aushandeln.

Ich betreue täglich Patienten, kümmern mich um die Materialverwaltung, entlaste meine
Arbeitgeber. Ich sorge für Mundgesundheit. Ich sorge auch für Patientensicherheit, halte Hygienevorschriften ein, gebe Medizinprodukte frei. All das, erledige ich sehr gerne.
Aber!!!!! Es kann nicht sein, das seit 2 Jahren, Beginn der Coronapandemie, mein
Berufstand seitens der Politik nicht gesehen wird. Unser Beruf war am Anfang nicht systemrelevant, wir mussten aber den Versorgungsauftrag unserer Arbeitgeber mit sichern. Das haben ich getan. Unsere Patienten stehen immer im Vordergrund und die ambulante Versorgung muss gesichert sein. Nun ist aber mal Schluss mit lustig.

Ich fordere für mich und meine Kolleginnen einen Corona Bonus vom Staat finanziert, genauso, wie es in der Pflege getan wird. Es kann nicht sein, dass wieder unsere Arbeitgeber gefordert werden diesen Bonus zu zahlen. Ich wünsche mir Anerkennung unserer Arbeit, die wir tagtäglich leisten. Ich fordere auch Unterstützung bei einem bundesweiten Tarif, damit die Kolleginnen nicht mehr zum Mindestlohn, teilweise unter dem Mindestlohn arbeiten
müssen. Ich fordere ein Gehalt, damit jede Kollegin davon ihren Lebensunterhalt gesichert weiß und weiterhin dieses Gesundheitswesen gerne unterstützt und dafür Sorge trägt, dass die Patienten weiterhin gut versorgt und adäquat vom Fachpersonal betreut werden.

Die Arbeit ging weiter als gäbe es keine Pandemie

Nicht nur die ZFA sitzt im Nebel, genauso oder noch viel mehr sitzen dort die ZMP´s, ZMF´s und Dentalhygienikerinnen. Sitzen nicht nur im Nebel, sie sitzen seit Jahrzehnten in vielen Zahnarztpraxen an den Behandlungsstühlen und erarbeiten nicht nur ihre eigenen Lohngelder sondern auch die Lohngelder der anderen Angestellten. Das ist doch super
geregelt für die Zahnärzte und daran wollen die natürlich auch nichts
ändern!

Im November 2021 wurde beschlossen, das Beschäftigte im öffentlichen Dienst und Beamte einen Corona-Bonus von 1.300 € erhalten. Und es wurde nicht nur beschlossen, nein die Beschäftigten im öffentlichen Dienst (von denen viele im Lockdown ihre Amtstuben zugeschlossen haben, man musste einen Termin mit dem Amt vereinbaren, wenn man ein Anliegen hatte) haben diesen Corona-Bonus auch tatsächlich ausgezahlt bekommen, also nicht nur das medizinische Personal in den Kliniken und Gesundheitszentren, die bei ihrer Arbeit coronainfizierte Patienten behandelt haben.

Ich arbeite seit 44 Jahren in einer Zahnarztpraxis und war im Frühjahr 2020 tatsächlich vom 23.03. bis 12.05. in Kurzarbeit, dem sogenannten Lockdown. Dann ging die Arbeit weiter, als gäbe es keine Pandemie. Es hat keinen Menschen in diesem Land interessiert, ob ich mich bei meiner Arbeit im Aerosolspraynebel infiziere oder nicht. Einen Coronabonus habe ich bis jetzt nicht erhalten.

Es muss aufhören mit der geringen Wertschätzung in den o.g. Berufen und damit meine ich nicht nur die Bezahlung. Was kann ein Zahnarzt leisten ohne seine Mitarbeiter. In vielen Bundesländern (z.B. in Niedersachsen) gibt es auch im Jahr 2022 keine Tarifverträge. Warum eigentlich nicht?

ZFA sind in der Pandemie schlichtweg vergessen worden

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir sind ausgebildete Fachkräfte und müssen auch dementsprechend entlohnt werden!

In Zukunft wird sonst niemand mehr diesen sehr schönen und abwechslungsreichen Beruf ausüben wollen.

Nur noch brachenfremdes Personal anzulernen um weiterhin Mindestlöhne zu zahlen ist keine Seltenheit und bedarf dringend einer Kehrtwende!

Außerdem sind ZFA's in der Pandemie übersehen und schlichtweg vergessen worden...auch sie sollten dafür gewürdigt und finanziell belohnt werden, sich ständig der Gefahr einer Corona Infektion auszusetzen.

Neben weit geöffneten Mündern zu sitzen, im Nebel, ohne Unterteilung in geimpfte und ungeimpfte Patienten, geschweige denn getestete Patienten.

Bitte ändern Sie die Situation generell und bereiten Sie den Weg für einen Beruf mit Zukunft!

Eine finanzielle Förderung der Zahnarztpraxen ist unabdingbar

Sehr geehrte Damen und Herren,
für das Berufsbild der zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) und deren Förderungen im
Fachbereich Prävention, setze ich mich seit einigen Jahren ehrenamtlich ein und möchte auch hier mit diesem Protestbrief den Verband medizinischer Fachberufe e.V. (VmF) unterstützen.

Ich bin Dentalhygienikerin, Mitglied im Vorstand des Verbandes der Deutschen Dentalhygieniker sowie Mitglied in weiteren zahnmedizinischen Berufsverbänden (BVZP - Bundesverband für zahnmedizinische Fachkräfte in der Prävention, BDDH - Berufsverband Deutscher Dentalhygienikerinnen e.V., VmF - Verband medizinischer Fachberufe) und unterstütze deren Ziele.
Durch finanzielle Engpässe begleitet uns derzeit u.a. Fachkräftemangel, schlechte Bezahlungen der Fachkräfte sowie fehlende Förderungen.

Die Bundeszahnärztekammer hat aktuelle Zahlen über arbeitslose ZFAs, Kurzarbeiter*innen sowie fehlende Azubis bekannt gegeben. Seit der Corona-Pandemie ist die Arbeitslosenzahl der ZFAs in einem Jahr um 37,6% gestiegen. Insgesamt 69,8% der Zahnarztpraxen mussten Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Sogar die Ausbildungsleistung sank um 10 %.
Wenn diese Zahl der Ausbildungsleistung weiterhin sinken sollte, hat das fatale Folgen für den Beruf der ZFA. Die Ausgaben in den Zahnarztpraxen seit der Pandemie sind extrem gestiegen, um die erweiterten Hygienemaßnahmen einhalten zu können.
Auch hier gab die Bundeszahnärztekammer Zahlen bekannt mit welchem hohen Ausmaße die
Zahnarztpraxen, allein mit den Ausgaben der persönlichen Schutzausrüstung, täglich zu kämpfen haben: deutlich mehr Ausgaben wurden für Mund-Nasenschutz (300%), Desinfektionsmittel (125%) und Handschuhe (280%) verzeichnet.

Aktuell wäre eine finanzielle Förderung der Zahnarztpraxen sowie deren Fachkräfte unabdingbar, um:
1. das Berufsbild der ZFA aufrecht zu erhalten
2. neue Ausbildungsplätze zu schaffen
3. durch den bestehenden Fachkräftemangel das Berufsbild wieder attraktiver hervorheben
4. berufliche Förderung in Aus- sowie Weiterbildungen/ Aufstiegsfortbildungen, um ein hohes
Maß an Qualität gewähren zu können, zu ermöglichen
5. besser bezahlte Gehälter zu bieten
Zahnarztpraxen und deren Fachpersonal sind systemrelevant sowie unverzichtbar für die
Gesundheit unserer Gesellschaft

Auch in der Pandemie täglich im Aerosolnebel

Umgangssprachlich kennt sie jeder, die „Zahnarzthelferin“.
Vor einiger Zeit noch ein sehr begehrter, angesehener Beruf.
Heut sieht das aktuell leider anders aus. Wir sind ein wichtiger Bestandteil bei der ambulanten Versorgung. Arbeiten täglich für die Gesundheit unserer Mitmenschen. Werden aber leider weder von der Öffentlichkeit noch von der Politik so wahrgenommen.
Wir stehen im Nebel!!

- Auch in der Pandemie täglich im Aerosolnebel!! Egal welche Aerosolvariante, ob Delta, Omicron etc….Werden aber für einen staatlich geförderten Corona- Bonus nicht gesehen??
- Es gibt keinen bundesweiten Tarifvertrag und stehen bezüglicher der Gehälter im Trüben.
Wie kann das sein, wenn wir doch systemrelevant sind?

Ich wünsche mir von der Politik und Öffentlichkeit mehr Wertschätzung für die ZFA.
Unterstützung der Politik, die endlich einmal durch sichtbare Taten erfolgen sollte und nicht wie wir aktuell im Nebel verschwindet.

Es ist Zeit für Tarife

Hallo zusammen ,

als es im Februar/März 2020 los ging blieben die Patienten aus. Wir machten im April und Mai, in unserer Praxis in Erftstadt, Kurzarbeit .

Ab da konnten wir uns vor Patienten nicht mehr retten , was bis heute geblieben ist .
Wir freuen uns das unsere Patienten so gerne zu uns kommen , aber die Mehrarbeit ist oft belastend. Das Telefon ist nicht mehr still !! Das ganze drumherum mit Abstand , Desinfizieren, Erklärungen warum nicht mit Begleitung, warum nicht ohne Termin einfach reinkommen oder warum nicht soviele ins Wartezimmer dürfen . Ermüdet uns .

Als erstes bekommen wir Mädels am Empfang oder Telefon es ab . "Ist doch nur 2 Minuten " ja ich weiß, aber ich brauche ein Zimmer , einen Zahnarzt und eine Helferin. Das schlimmste finde ich zur Zeit wie manche NICHTGEIMPFTE Patienten sich verhalten.
Wieder Diskussionen.

Der Job den ich seid 1987 ausführe ist nicht mehr das was er mal war und die Bezahlung auch nicht . Es wäre ZEIT für Tarife .

Alle Zahnfeen haben Respekt und einen Bonus verdient

Sehr geehrte Damen und Herren.

Seit über 30 Jahren bin ich mit Leib und Seele in der Zahnmed. tätig.
Nun ist es mittlerweile so das uns dieser Betuf an unsere Belastungsgrenze geht. Angegangen mit dem Wahnsinn das wir 2020 zu höchstpreisen unser Schutzausrüstung ergattern mussten damit wir mit Masken und Handschuhen am Patienten weiterbehanden konnten.
Ein Irrsinn das in der Medizin nicht vorkommen darf das Zahnärzte und Personal Angst haben mussten kein Material in Form von Handschuhen und Mundschutz zu bekommen.
Dann im April 2020 nur noch Notfälle behandeln??
Der Effekt war ...alle Patienten absagen. Menschen bei denen eine professionelle Zahnreinigung so wichtig gewesen wäre. Pat. Kamen aus Angst nicht mehr und haben wichtigen Termine abgesagt. Die Folge eines Mannes der im April seinen termin abgesagt hat kam 1/2Jahr später zu mir in die prof.zahnreinigung und ich endeckte leider Mundkrebs. Wäre er schon im April gekommen hätten wir es vermutlich früher gesehen. Aber wir durften ja nicht.
1 Beispiel von vermutlich vielen.
Seit nunmehr fast 2 Jahren haben wir mit Abstand die grösste Aerosolwolke in unseren Zimmern und sitzen am dichtesten dran. Wir wissen nicht wer vor uns liegt. Im Krankenhaus und auf der Intensivstation wissen sie es.
Bei uns trägt der Patient keinen Mundschutz und wir sitzen 30 cm.weg. Keime ,Viren...bekommen wir direkt ab. Aber es intressiert keinen.

Wir hatten am Anfang alle ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch wenn wir Füllungen mit Turbinen machen mussten aber wir sind in der Medizin und haben die Pflicht die Menschen zu behandeln. Und das tun wir weiterhin.
Der Hygieneaufwand ist schon immer in der Zahnmed. sehr hoch trotzdem war es nochmal ein deutlicher Mehraufwand .
Arbeitskleidung mussten öfter gewechselt werden. Türklinken nach jedem Patienten desinf.werden. Lüften, Lüften, Lüften. Im Wartebereich schauen das nicht zuviele Patienten drinsitzen etc.
Und das immer mit der Sorge keinen Nachschub mehr an Material zu bekommen.
Wir haben uns schlichtweg im Stich gelassen Gefühlt und das ist nachwievor so.
Es intressiert die Regierung überhaupt nicht wie es in der Zahnarztpraxen zugeht.
Es gibt für mich keine Berufe die nicht systemrelevant sind. Wir brauchen alle nur mit dem Unterschied das manche sehr sehr nah an den Menschen kommen und andere in ihren Büros alleine sitzen.
Ja wir sind die Berufsgruppen die im Nebel sitzen. Keine Medien keiner der Abgeortneten hat uns je erwähnt.
Wir sind vergessen, müssen und wollen natürlich aber jeden Tag Menschen von ihren Schmerzen befreien und heilen.
Wir waren und sind immernoch Seelsorger für Menschen die nur mit sehr grossen Schmerzen zu uns kommen aus Angst sie könnten uns oder sich selber anstecken. Das erfordert Fingerspitzengefühl und Zeit die wir dann wieder mit Verspätung büßen müssen.Ärger ist vorprogramiert
denn der nächste Patient ärgert sich darüber. Aber wir müssen freundlich bleiben .

In diesem Sinne...
Alle Zahnfeen haben Respekt und einen Bonus verdient.

Wir haben schon vor Corona Mangel an Nachwuchs. Es ist die Bezahlung die den Beruf unatraktiv macht. Keinerlei Wertschätzung.
In Baden Württemberg liegt der Gehalt bei einer frisch ausgelernten Fachkraft bei 1900-2200€ BRUTTO . 3 Jahre Lernzeit und dann solch ein Gehalt ...lächerlich.
Ein ungelernter bekommt oft mehr. Welches Mädel will da über die Runden kommen.
Nicht reden sonder es muss sich endlich was ändern.

Helft den ZFAs und MFAs

Hallo,
Ich bin seid 8 Jahren zahnmedizinische Fachangestellte.

Ich fühle mich langsam verarscht!!!! Mindestlöhne steigen auf 12€ für eine ungelernte Kraft die evtl. ein Klo putzt und bei uns als zahnmedizinische Fachangestellte steigen die Löhne auf 12€ oder gerade ein paar Cent drüber ! Wir haben aber 3 Jahre dafür gelernt, haben einen sehr anspruchsvollen Job und schlechte Arbeitsbedingungen ( man sieht Coronabonus der auch nicht fliest , obwohl wir an der Infektionsquelle sitzen )!!!!!

Jetzt ist alles so teuer dank der Grünen Politik, dass man sich kaum noch den Tank leisten kann obwohl man täglich hart arbeitet!!! Das was hier in Deutschland gerade passiert, ist nicht mehr akzeptabel! Es kriegen Menschen im Homeoffices als Beamte 1300€ Corona Prämien obwohl keine Gefahr besteht .. Menschen mit eh schon hohen Einkommen kriegen Gehalterhöhungen usw .. und bei uns ???

Wir haben nichtmal einen flächendeckenden Tarifvertrag!!!!! Wir sind teilweise so unterbezahlt, dass viele neben 40 std noch einen Nebenjob haben müssen, ist das normal ? Unsere Politiker verschließen die Augen vor der Realität, es gibt so viele Menschen die aktuell nicht wissen wie sie ihre Familie ernähren sollen dank der hohen Preise und was passiert ? Nichts!!!!! Ich hoffe wirklich das sich bald etwas tut ! Steuersenkung grad auf Energie und Tarifvertragspflicht in allen Berufen und Branchen !! Jetzt sofort!!!!!

Genauso einen Coronabonus im gesamten Gesundheitswesen! Gerade welche auch die Impflicht von unseren Politikern aufgedrückt bekommen, welche gar nicht mehr in der Realität sind ( Personalmangel wird noch schlimmer ) !!!!! Wir sind die vergessenen in der Welt, ständig wird über die Pflege und ko diskutiert obwohl die wesentlichen besser verdienen und nicht 9,5 std täglich gegenüber eines nicht 3 G Patienten mit offenem Mund sitzen!

Helft den ZFAs und MFAs!!!!!!!

Wird es Zeit für einen flächendeckenden Tarifvertrag? Auf jeden Fall!

Ich arbeite als Dentalhygienikerin in einer Praxis in Niedersachen und bin seit vielen Jahren im zahnmedizinischen Bereich tätig. Ich liebe meinen Beruf wirklich, aber die Rahmenbedingung werden immer schwieriger.

Es fehlt eine Orientierung für Gehaltsverhandlungen, oft wird gerade mal der Mindestlohn gezahlt. Wie soll eine ZFA sich von dem Gehalt eine kleine Wohnung und ihren Unterhalt leisten können. Von einem PKW ganz zu schweigen. Oft müssen die Kolleginnen noch einen Nebenjob ergreifen um finanziell über die Runden zu kommen. Mit 30 Jahren noch bei den Eltern wohnen um über die Runden zu kommen, kann nicht die Zukunftsvision sein.

Wir schützen unsere Patienten in dem wir uns impfen lassen, die Hygienestandards nochmal hochgefahren haben und jeden Tag über viele Stunden FFP2 Masken tragen. Wie schützt der Patient uns? Gar nicht! Obwohl wir an der „Infektionsquelle“ arbeiten, direkt in Kontakt mit kontaminiertem Aerosolnebel. Viele Branchen konnten während der Corona Pandemie auf Homeoffice umschwenken, dies geht in unserem Beruf nicht.

Immer weniger Schulabgänger möchten den Beruf der ZFA erlernen, viele Berufskolleginnen verlassen die Praxen um anderweitig zum Einsatz zu kommen, mit mehr Gehalt und Wertschätzung. Der Personalmangel ist in den Praxen deutlich zu merken. Um eine offene Stelle zu besetzen braucht es mittlerweile viele Monate um Ersatz zu finden.

Damit wir nach dem Eintritt in das Rentenalter nicht vom Behandlungsstuhl direkt stattliche Unterstützung beantragen müssen, muss sich etwas ändern!

Es wird so langsam Zeit!!!

Wir ZFAs sind genau so ein Teil unseres Gesundheitssystems wie Pflegekräfte und MFAs. Auch wir haben das Recht auf Gesundheit, Wertschätzung und gerechte Bezahlung.

Jede/r von uns sieht, seit nunmehr 2 Jahren, einer Gesundheitsgefährdung direkt ins Gesicht ( Stichwort AEROSOLE). Keine andere Berufsgruppe ist diesen auf Dauer so nah ausgesetzt wie wir und trotzdem gibt es keine Anerkennung egal von welcher Seite. Sei es der eigene Arbeitgeber oder die Politik.

Der Corona-Sonderbonus ist eine Freiwillige Zahlung die der Arbeitgeber nicht zahlen muss. WIESO???
Wieso wertschätzt uns unser Staat nicht mal mit einer solchen Zahlung?

Tarifvertrag was ist das? Ich selbst komme aus dem Saarland und arbeite auch dort, hier sollte eigentlich der Vertrag gelten aber leider ist dies nicht so. Da es sich um einen MANTELTARIFVERTRAG handelt und sich der Arbeitgeber somit nicht daran halten muss.

M. E nach müsste dieser Vertrag für JEDES Bundesland vereinbart und verpflichtend sein genau wie in allen anderen Gesundheits- und Pflegeberufen auch.

Das Gehalt ist zu knapp!

Ich habe 1984 meine Ausbildung als "Zahnarzthelferin" begonnen, in erster Linie ist es dieser Beruf geworden, da ich keinen anderen Ausbildungsplatz bekommen habe. Mein Traumberuf war der des Goldschmied. Nun es hat nicht sollen sein und so habe ich, da der Beruf sehr viel Spaß macht 1995 -1998 in Rahmen der offenen Bausteinfortbildung meine Qualifikation zur ZMF gemacht. Auch mit dem Hintergedanken, wenn es notwendig ist schneller einen neuen Job zu finden.

Dem war nicht so, denn wenn ich eine Gehaltsvorstellung aussprach die gerechtfertigt ist, wurde ich belächelt, einmal drehte man sich sogar kopfschüttelnd weg. Schade schade, ausnutzen lassen wollte ich mich nicht, aber alleinerziehend mit 2 Kindern blieb mir nicht viel übrig.

So habe ich es dann irgendwie geschafft, aber es war schon manches mal frustrierend den Kinder Wünsche abschlagen zu müssen weil das Gehalt so knapp ist. Ja, Zahnärzte haben ihre Kosten, die habe ich auch und wenn ich manch andere sehe habe ich schon überlegt den Job zu wechseln und überlege immer noch da es kaum möglich ist sich einen Puffer zu schaffen, für Urlaub, neues Auto oder neue Einrichtung für die Wohnung ...!

Fazit------- noch mal würde ich diesen Beruf nicht ergreifen und ich verstehe die Kolleginnen die nach der Ausbildung einen anderen Job ausüben.

Altersarmut wird hier vorprogrammiert!

Ich unterstütze Euere Tarifverhandlungen: Obwohl ich seit 3 Jahren in Rente bin, und kein aktives Mitglied mehr bin, verfolge ich die aktuellen Verhandlungen.

Nach meinem Umzug von Hessen nach Rheinland-Pfalz musste ich schon vor 25 Jahren erleben, dass es in RLP keinen Tarifvertrag gibt , und man mit der Gehaltsempfehlung sich abfinden muss. Gerade wenn man im ländlichen Raum lebt und kaum Alternativen hat. In all den Jahren bekam RLP keinen Tarifvertrag ! Ich war Mitglied im VMF !

Daran bin ich verzweifelt und nun, als Rentnerin sehe ich die FOLGEN auf meinem Rentenbescheid. Nicht zu vergessen, dass Frauen insgesamt niedriger entlohnt werden als Männer (ca. 18 %).

Es ist eine Schande, dass die Zahnärzte in den Bundesländern ohne Tarifvertrag ihre Angestellten, nach den Gehaltsempfehlungen der Kammern bezahlen, denn sie sind ca. 10-15 % niedriger als Tarif !! Aber die Gebührenordnung der GOZ ist bundesweit gleich.

Ich kenne keinen ZA, der freiwillig weniger Honorar berechnet, weil er seinem Personal kein Tarifgehalt bezahlt und spart. Oder ??

" Altersarmut wird hier vorprogrammiert. "

Arbeiten am Existenzminimum!

Ich arbeite seit über 30 Jahren in diesem Beruf und finde noch immer Spaß daran. Leider musste ich feststellen, dass es sehr schwierig geworden ist Fachpersonal zu finden, wir sind auch mal wieder auf der Suche leider ohne Erfolg.
Ein wichtiger Grund liegt sicher in der schlechten Bezahlung. Somit finde ich es wichtig, dass in diesem Berufszweig dringend Tariefverträge eingeführt werden und die Löhne dementsprechend angepaßt werden. Nur so wird auf lange Sicht wieder Fachpersonal gefunden.
Wir arbeiten schon viel zu lange am Existenzminnimum. Gerade im Gesundheitswesen sind die Löhne einfach viel zu gering, was zur Folge hat, dass keiner mehr dort arbeiten möchte. Genau wie ein Corona Bonus helfen würde diesen schönen Beruf wieder interessant zu machen.

Existenzängste oder Angst vor Altersarmut darf nicht sein

Bzgl. der Protestaktion "ZFA im Nebel" möcht ich hiermit gerne meine Meinung und meinen Unmut äußern.

1992 habe ich mit der Ausbildung zur ZFA begonnen, diese 1995 erfolgreich abgeschlossen und bin seitdem ohne Unterbrechung in diesem Beruf in Vollzeit tätig. Ich übe ihn gerne aus und ein fehlender Tarifvertrag war für mich schon immer unverständlich. Emails an verschiedene Stellen wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales oder die Landesregierung NRW blieben erfolglos, sie wiesen die Verantwortung von sich.

Es gibt viele Faktoren, die ein niedriges Gehalt nach sich ziehen, wie eine bezahlbare Wohnung, Existenzängste, Altersarmut. Das Thema Rente wird immer wichtiger, gerade weil die private Rentenvorsorge unumgänglich ist, wenn man im Alter einigermaßen gut versorgt werden will. Da beißt sich die Katze aber selber in den Schwanz: als Geringverdiener muss ich privat für meine Rente versorgen, da ich Geringverdiener bin, habe ich aber schon jetzt nicht genug Geld, um anständig vorzusorgen.....

Mit 48 Jahren bringt mich der immer noch fehlende Tarif bei uns im Bereich Nordrhein inzwischen mächtig auf die Palme. Ich finde es unmöglich, dass unsere Arbeit so wenig Wertschätzung bekommt, wir tragen eine große Verantwortung und keine Praxis kann ohne uns existieren. Wenn im Oktober der Mindestlohn von 12 Euro eingeführt wird, bin ich mit meinem Gehalt nur ein wenig über diesem Stundenlohn und das nach bald 30 Berufsjahren....

DAS MUSS ENDEN!!!

Und ganz einfach gesagt, jeder arbeitende Mensch hat das Recht, für seine Arbeit anständig bezahlt zu werden und somit auch von seiner Arbeit leben zu können. Ebenso hat jede(r) Arbeitnehmer(in) das Recht auf einen Tarifvertrag und nicht nur bestimmte Branchen. Existenzängste oder Angst vor Altersarmut darf nicht sein!!!

Ich danke allen vom VmF für ihre unermüdliche Arbeit und den Einsatz für mehr Gerechtigkeit.

Ich hoffe ich konnte mit meiner Email einen Beitrag in Richtung Tarifverträge für ganz Deutschland für alle ZFAs leisten!!!

Der Unmut wächst von Tag zu Tag

Leider wächst mein Unmut von Tag zu Tag. Diesen Brief will ich schon seit Beginn der Pandemie schreiben. Jetzt nach dem Aufruf in der Zeitschrift dachte ich: "Jetzt nicht später".
Wir als zahnmed. Personal vom Azubi, über ZFA, ZMF, ZMP und DHs sind so positiv sozial eingestellt, wie man es nur sein kann. Mein Mitgefühl und auch meine Solidarität gilt der Ukraine, aber bei allem nötigen Respekt - ohne ein ordentliches Gehalt können wir leider nicht spenden, weil wir jeden Cent selbst für Miete, Fahrtkosten, Essen usw. benötigen.

Verdi interessiert es wieder einmal nicht!! Erneut sind sie in der Presse vertreten, um für Kitaangestellte einzutreten. Anna-Lena Bearbock hat uns in ihrem Triell erwähnt und weiß dass ZFAs nicht alleine existensfähig sind. Weiter ist nicht passiert!! Herr Lauterbach ist positv gegenüber MFAs gestimmt...Ich möchte keinen anderen Beruf, ob tariflich verankert, oder nicht, ob gut bezahlt, oder nicht, in irgendeiner Weise diskriminieren oder weniger wertschätzen.

Auch in Pandemiezeiten arbeite ich geboostert und - selbst nicht einmal Covid positv - unentwegt weiter. Tag für Tag unwissend, ob geimpft, genesene, getestete, oder evtl. infizierten Patienten vor mir sitzen. Jeder Patient sitzt ohne Mundschutz vor mir und ich mache trotzdem meine Arbeit weiterhin gerne. Aber wenn ich Bekannte höre, die im Homeoffice arbeiten und einen staatlichen Coronabonus beziehen, oder eine Freundin arbeitet in einer Privatklink und bekommt trotzdem den Bonus für Pflegekräfte, wächst mein Unmut. Auch wenn der ein- oder andere beim klatschen für med. Berufe auch für uns geklatscht hat, davon wird leider keiner satt.

Ich, genauso wie meine Kolleginnen in der Praxis oder in auf der ganzen Welt sitzen vor ungeschützten Mündern und arbeiten. Man vergisst uns bei staatlichen FFP2 Masken Verteilung, bei der Einteilung Prio für Impfungen, Bonuszahlungen und bei tariflichen Vereinbarungen. Überall da sind wir nicht nennenswert, aber bei Verpflichtungen, kennt die Politik unseren Berufsstand. Was läuft da falsch?

Ich bin DH in einer bayrischen Praxis. Mein Gehalt musste ich schon immer selbst verhandeln, aber auch ich musste es im Verlauf meines Berufslebens erlernen - wäre mit einem Tarifvertrag einfacher gewesen! Vor der Geburt meines Sohnes habe ich als Praxisleitung im Monat 1250 EUR für 38Std./Woche gearbeitet, d.h. 540 EUR bei Lohnsteuerklasse V. Ohne meinen Mann hätte es nicht funktioniert. Weniger Gehalt bedeutet auch für später weniger Rentenansprüche!! Nach der Geburt meines Sohnes habe ich für mich beschlossen, so geht es nicht weiter. Mittlerweile habe ich ein Chefteam, die in meinem Alter sind und über Geld mit sich sprechen lassen, natürlich auch nicht freiwillig :))

Ohne familiäre Unterstützung hätte ich die Weiterbildungen zur ZMP und DH neben meiner kleinen Familie nicht geschafft. Da ich für Fortbildung zwischen einer und 4 Stunden Anfahrt hatte.

Der normale Praxisalltag war schon in den letzten Jahren schwierig, da Kolleginnen sich vorübergehend in Mutterschutz, Elternzeit verabschieden, manche aber auch einen anderen Beruf ergreifen, da die Arbeitszeiten für Familien in vielen Praxen nicht kombinierbar erscheinen. Das Kind wird mal länger in der Kita betreut, aber nicht regelmäßig!! Erkrankte Kolleginnen, ob Covid oder Hexenschuss, lässt das Fass oft überlaufen, da Kolleginnen ausfallen und der Praxisbetrieb weiterlaufen muss. Ständig kann man seine Patienten nicht absagen. Vollzeitmädels möchten nicht dauerhaft für die Teilzeitmuttis einspringen. Die Mütter möchten Zeit mit den Kindern verbringen und nicht versprochene Ausflüge absagen. Überstunden häufen sich an, nur wann wieder abbauen? So ist es in vielen Praxen.

Die neuen PAR Rili verlangen zusätzlich zum normalen Praxisalltag und Pandemie noch erhöhtes Wissen, die Bereitschafft zur Weiterbildung zusätzlich zur der normalen Arbeitszeiten und neuen und natürlich ausführlichen Doku von uns ab. Es zerrt an Nerven und Ausdauer. Bei verlängerten Öffnungszeiten MO-SA möchte jeder Pat. mit einem Lächeln und persönlichen Worten begrüßt werden. Auch wenn er kurz vor Ende der Sprechzeiten mit Schmerzen anruft und der Feierabend, wiedermal auf sich warten lässt, sind wir immernoch freundlich und hilfsbereit. Wir wissen wie schmerzhaft eine Pulpitis sein kann und gehen später zu Verabredungen, oder versetzen Freunde und Familie. Kommentare, wie: "Dann müsst ihr besser planen, oder Tür ist zu bleibt zu, selbst Schuld", muss man sich dann auch noch anhören von Personen, die ihren PC einfach ausschalten können und am nächsten Tag einfach wieder weitermachen können. Zuhause lässt man dann oft die Fassade fallen und ist unleidlich.

Die Familie weiterhin verständnisvoll und mit viel Liebe fängt vieles ab, aber eine Wertschätzung in der Öffentlichkeit und ein Tarifvertrag würden unseren wundervollen Beruf wieder attraktiver machen. Zahnmed. Fachkräfte haben einen hohen Wissensstand und erleichtern dem behandelten ZA seine Arbeit ungemein.

Ich bin erleichtert und froh, dass unsere Chefin und Chef versuchen allen Mädels gerecht zu werden und versuchen alles möglich zu machen um keine Weitere gehen lassen zu müssen.
- ob Muttis, die nur arbeiten können, wie es die Öffnungszeiten der Kita, oder der Schichtplan des Mannes zulassen
- Singles die nur noch 30 Std./Woche arbeiten wollen, da Freizeit immer wichtiger in der jungen Generation wird
Jede die in einem guten Praxisteam arbeitet kann sich glücklich schätzen, aber auf Dauer wir es sich noch weiter verschlechtern, wenn keine Veränderung eintritt.

Bundesweiter Tarifvertrag hilft den Angestellten und bringt auch dem Staat etwas

ich wünsche mir einen bundesweiten Tarifvertrag. Komme aus der tariflosen Zone Nordrhein.

Seit mehr als 30 Jahren bin ich in diesem Beruf tätig, es macht mir Spaß da der Beruf sehr facettenreich ist. Aber man kann vom Lohn nicht Leben vor allem nicht gut Leben, es reicht so gerade zum Überleben.

Ich kenne Kolleginnen die zusätzlich zum Vollzeitjob Nebenjobs haben. Wenn mich jemand fragt, soll ich den Beruf erlernen, kann ich nur sagen, wenn das Geld egal ist "ja", wenn du davon alleine Leben willst "nein".

Tarifvertrag gibt auch den Mitarbeitern im Betrieb eine gerechte Entlohnung für alle. Denn über Lohn wird gesprochen.

Wir haben z.B. eine Teilzeit Kraft mit 4 Jahren Berufserfahrung die einen Stundenlohn von 15€ hat, eine weitere Teilzeit Kraft mit 4 Jahren Berufserfahrung hat einen Stundenlohn von 19€. Die Vollzeit Kraft mit 4 Jahren Berufserfahrung hat einen Stundenlohn von 16€. Die Vollzeit Kraft mit 31 Jahren Berufserfahrung hat einen Stundenlohn von 17€.

Das steht irgendwie alles nicht in einem Verhältnis, es ist frustrierend und demotivierend, da der Wert der Arbeitskraft und der Erfahrungsjahre nicht gegeben ist. Ja wir haben Festgehälter und arbeiten nicht nach Stundenlohn aber man rechnet den Wert sich so aus.

Bei Gehaltsverhandlungen hilft ein Tarifvertrag den Mitarbeitern auch. Desweiteren hilft ein bundesweiter Tarifvertrag auch dabei, dass viele Mitarbeiter am Ende nicht in die Altersarmut geraten, das sie nicht zum wohl und schwer erarbeiteten Renteneintritt noch Nebenjobs machen müssen oder zum Amt gehen müssen.

Bundesweite Tarifverträge bringen aber auch dem Staat etwas: besser bezahlte Menschen leisten mehr Abgaben und brauchen vielleicht später keine staatliche Unterstützung. Mehr Menschen, die diesen Job erlernen wollen wenn er besser vergütet wird.

Das Bild der ZFA in der öffentlichen Gesellschaft ist verzehrt bzw. vielleicht auch gar nicht präsent. Es wird nicht wertgeschätzt, noch weniger als bei Pflegekräften im Krankenhaus und Altenpflege.

Wir brauchen dringend einen bundesweiten Tarifvertrag. Es geht auch um die Zukunft des Berufszweigs: Auszubildende zu finden ist echt schwer, da man ja nicht viel für die Arbeit verdient.
Da gehen viele lieber bei Amazon arbeiten. Bundesweiter Tarifvertrag hilft den Angestellten und bringt auch dem Staat was.

Ich wünsche mir den bundesweiten Tarifvertrag nicht nur für mich sondern auch für meine anderen Gildenmitgliedern in allen Bundesländern die stellenweise so grottenschlecht bezahlt werden.

In den jetzigen Zeiten ist der geringe Lohn für alle ZFA noch schlimmer da alles teurer wird, Miete, Benzin,Strom,Gas, Lebensmittel wird das Leben noch sorgenvoller. Und die Gefahr von Erschöpfung, Burn-out, Depression noch größer.

Wir leisten alle viel in diesem Job auch wenn es keiner sieht, da wir zu den Unsichtbaren gehören.

Es muss etwas passieren

Ich bin seit 37 Jahren Zahnmedizinische Fachangestellte und berufsverliebt...
ja das gibt es noch.

Schade ist, dass es so viele Abwanderungen aus diesem Beruf gibt und natürlich fragt man sich -Hey woran liegt das? Gerade in Pandemiezeiten zeigt sich, wie wichtig die Berufe im medizinischen Bereich sind, aber leider auch wie wenig wertgeschätzt.

In meinem Beruf gibt es einen extremen Fachkräftemangel. Schade eigentlich...denn dieser Beruf ist so vielfältig. Ganz kurz gesagt ...einfach superschön!!

Damit unsere Spezi nicht ausstirbt, muss etwas passieren. Angepasste Tarifverträge oder überhaupt mal einen Tarifvertrag und bessere Arbeitsbedingungen gerade für uns Frauen-da wir immer noch 95 Prozent dieses Berufes ausmachen- wären erstrebenswert. Es muss etwas passieren um wieder einen Zulauf zu erhalten für den Beruf der ZFA- damit wir in der Sonne stehen.

Wenn sich nicht bald was tut, sehe ich schwarz

Ich möchte die Gelegenheit nutzen um meinem Ärger Luft zu machen. Ich arbeite seit nun 26 Jahren in diesem für mich schönen und vielfältigen Beruf. Davon jetzt 23 Jahre in der gleichen Praxis in Niedersachsen, wo es leider immer noch keine Tarifverträge gibt, was die Arbeitgeber sich zu nutzen machen und die Helferinnen klein halten.

Trotz vieler Fortbildungen bekomme ich mit 45 Jahren im Monat 1300 netto. Ich habe schon länger überlegt den Beruf zu wechseln, aber ich liebe diesen Job. Wenn sich nicht bald was tut in Sachen bundeseinheitlicher Tarifvertrag sehe ich schwarz ⚫

Für den Beruf ist es doch auch nicht lukrativ wenn man sieht, was man verdient wenn man ausgelernt hat. Man bekommt halt keine guten Mitarbeiter weil es keiner mehr machen will unter diesen Umständen ist es ja auch nicht nur assistieren. Man ist auch für das Aufbereiten der Instrumente zuständig, ggf. noch Rezeption Termin vergeben und und und... Und dann noch unter der Belastung von Corona.

Ändert etwas, sonst stirbt der schöne und facettenreich Beruf aus! Zahlt dem Personal einen guten angemessen Lohn.

Je sozialer der Beruf... desto asozialer das Gehalt ?!

Je sozialer der Beruf... desto asozialer das Gehalt ?!

Vorab einmal die Fakten...

Kammerbereich Niedersachsen: Bereits bei Einführung des ersten! Mindestlohnes in Höhe von 8 € profitierten bereits unzählige Kolleginnen. Wir reden hier von ausgelernten, z.T. fortgebildeten Fachkräften. Keine ungelernten Quereinsteiger. Auch von der nächsten Erhöhung werden gut und gerne 60-80% der Kolleginnen profitieren. Zumindest offiziell. Denn praktisch werden im Vertrag die Stunden runtergesetzt, soweit bis es
passt.

Inoffiziell... wird weitergearbeitet wie vorher auch. Wie kann es sein, dass eine ausgelernte Fachkraft nur auf denselben Lohn Anspruch hat, wie ein ungelernter Quereinsteiger?
Wie kann es sein, dass eine fortgebildete Fachkraft auf haargenau denselben Lohn Anspruch hat? 6500€ Fortbildungskosten für die ZMP. Selbstfinanziert, die Fehlzeit über von 550 Stunden mit Überstunden und Urlaub abgegolten. Für? Lächerliche 15€ brutto die Stunde. (Damit liege ich 3€ über Mindestlohn) Für eine Fortgebildete Fachkraft. Ergo gehe ich 5 h arbeiten, wenn ich mit dem Nettolohn eine Stunde Arbeit eines Handwerkers
bezahlen möchte. 1700 € Nettolohn. Für eine 39h Woche. Offiziell.

Und die Chefs in Niedersachsen rühmen sich damit, dass sie über Mindestlohn vergüten. Wow...
Arbeitszeit von 7:30 bis 18:30 Uhr
Nine to five? Fehlanzeige
Mittagspause? Selten. Oft nur 10 Minuten
Pünktlich Feierabend? Kaum.
Urlaubsgeld? Wenn ich im Urlaub woanders arbeiten gehe: ja Ist halt Definitionssache
Weihnachtsgeld? Naja.. 250€ und ein Stück Seife. Cool.
Oder gar 13. Gehalt??? VWL?? BAV??

Ich hab beim Vokabellernen nicht aufgepasst... Kenn ich nicht

Vollzeit will keiner mehr arbeiten. Als einzige VZ ist man abends dann diejenige, die den Dreck vom Rest der Truppe wegmacht. Gehaltserhöhung? Kein Budget. Zahnärzte nagen ja bekanntlich am Hungertuch.
Da treibt ein Corona Bonus diese schon mal in den Ruin. Vor allem, wenn man unter den Bedingungen bis zum Umfallen arbeitet. Patienten in Quarantäne haben nämlich Zeit für Zahnarztbesuche. Viel Zeit. Sehr viel Zeit.
Und: Zitat: „Seid froh, dass ihr arbeiten dürft. Ausserdem gibt´s den Corona-Bonus ja nur für Kurzarbeit.“ Aber gut, wir sind ja nur dumme Assistentinnen. Weiblich dazu. Die können eh nicht logisch denken.

Impfplicht? War klar, dass sie kommt. Allerdings: Eine Impfpflicht unter Verwendungs eines Medikamentes mit NOTFALLzulassung halte ich persönlich doch für einen Tanz auf Messers Schneide. Aber die Herde Lemminge folgt ja brav.

Die Anerkennung von Corona als Berufserkrankung... nun ja. Bei den aktuellen Inzidenzen nachzuweisen, dass man im privaten Umfeld keinen Kontakt hatte. Gut herausgewunden.

FFP2 Masken: Die Empfehlung 75min tragen und 30 min Pause: in der Praxis nicht umsetzbar. 3x Luft holen am Fenster zwischen 2 Patienten und dann weiter. In der Regel 10-11h.

Würde ich mal den Politikern empfehlen. Macht mal eine Woche in der Praxis. 10-12 km am Tag, Psychologie, Kommunikation, Assistenz, Telefon, Röntgen, Hygiene, Prophylaxe, Schriftverkehr, Dokumentation. Schmerzpatienten, Erste Hilfe... Und bitte keine Wartezeiten produzieren!

Impfen sollen wir doch bitte übrigens auch noch nebenbei. Gerne nach Feierabend. Zwischen 19 und 7 Uhr wäre ja noch Freizeit. An den Wochenenden Notdienst. Ist natürlich im Vertrag inbegriffen. WIR kriegen zumindest dafür Stunden angerechnet. Das ist beileibe nicht in allzu vielen Praxen so. Von Sondervergütung, Wochenendzulage, Bereitschaftszulage fange ich erst gar nicht an.

Eine kleine Anmerkung:Wir hatten als oralchirurgische Praxis schon VOR CORONA einen höheren Hygienestandard, als das örtliche Krankenhaus unter Corona. Wir tragen seit jeher medizinische Masken etc. etc. Die Patienten laden ihren Frust bei uns ab, Maske im Wartezimmer? Muss ich doch im Zimmer eh abnehmen. Eine kleine Story die real exakt so vorgefallen ist ,mal zur Erheiterung: Patient kam 3 Wochen nach Implantation zur Nahtentfernung. 2 Tage nach OP positiv PCR getestet. Eine Info an die Praxis erfolgte nicht. Lediglich auf Nachfrage warum nicht Nahtentfernung wie vereinbart nach 10 Tagen erfolgte, erwiderte der Patient dann, dass er Corona hatte, aber das sei ja nichts Besonderes. Somit wurden wir wissentlich hintergangen. Das damit nicht nur wir, sondern ja auch weitere Patienten gefährdet werden - egal. 40cm Abstand, einer von 2 Personen trägt keine Maske...

Aber ein CoronaBonus steht uns nicht zu. Armselig. Maximal armselig.

Ackern bis zur Rente, und mit Renteneintritt direkt in die Kiste. Dann spätestens ist nämlich der Rücken auch kaputt. Aber vielleicht ja gar nicht so schlecht. Die Rente würde eh nicht zum Leben reichen.

Wer in dem Text Sarkasmus und Ironie gefunden hat: Anders lässt sich der Spass leider nicht mehr ertragen, wenn man den Job machen möchte, weil einem DIE PATIENTEN AM HERZEN liegen, und man nicht den einfachen Weg der Flucht aus dem Job ergreift. Aber wer weiß: vielleicht gibt es ja eines Tages noch Gerechtigkeit. Wenn 12 Monate Wartezeit auf einen Zahnarzttermin bei Schmerzen die Regel sind....

Denn unter den aktuellen Bedingungen werden:
– immer weniger Schulabgänger diesen Beruf erlernen wollen
– immer mehr gestandene, berufserfahrene Kolleginnen unzufriedener
– immer mehr Kolleginnen den Wechsel in finanziell lohnendere Sektoren vollziehen, auch im Hinblick auf die Rente
– immer mehr Mädels im Burnout landen, weil die Arbeit nicht mehr zu schaffen ist
– immer weniger Mitarbeiter Motivation haben, Aufstiegsfortbildungen zu absolvieren und Qualifikationen zu erwerben, weil es weder emotional noch finanziell wertgeschätzt wird

Als Folge dessen wird/werden:
– die Behandlungsqualität leiden, auch im Bereich der Prophylaxe/PAR. Eine frisch Ausgelernte kostet ja weniger... (Trotz der aktuell geringen Gehälter)
– QM und Hygienestandards mangels Personal kaum zu erfüllen respektive zu halten sein.
– die Wartezeiten auf Termine länger, weil kein Personal zur Verfügung steht

Kurz und knapp:
Es werden die wenigen Fachkräfte verheizt, die sich aus Liebe zum Beruf nicht umorientieren.
Zu unzumutbaren Bedingungen.
Aber es sind ja zu 95% Frauen. Macht ja nix. Und ein Anspruch auf equal-pay besteht ja nicht.
Schon gar nicht in sozialen Berufen. Aber gendern bis die Sprache tot ist. Komisch.

Sind wir es nicht wert?

Leider habe ich mit großem Bedauern mitbekommen, dass die Länder Bremen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein sich nicht an den Tarifverhandlungen beteiligen.
Ich persönlich arbeite nun seit ca. 42 Jahren im zahnmedizinischen Bereich und sehe von Jahr zu Jahr wie unser Beruf sich auflöst. Dazu gibt es mehrere Gründe:

1. Gehälter => ich arbeite in Niedersachsen, habe die Ausbildung zur ZMV, wenn ich die Kolleginnen in den Tarifbeteiligten Länder sehe, beträgt der Unterschied zu meinem Gehalt bis zu 1400 Euro Brutto. Soll ich jetzt meine Umgebung verlassen um in ein anderes Bundesland auszuwandern?

2. Die Auszubildenden verlassen nach erfolgreich abgeschlossener Prüfung die Praxen, um sich weiterzubilden bzw. zu studieren. Seit Jahren sehe ich wie die Berufsschulen die Klassen dezimieren. Es gibt keinen Nachwuchs. Unser Beruf ist nicht attraktiv genug. Früher musste man einen abgeschlossenen Realschulabschluss haben, um überhaupt diesen Beruf ausüben zu können. Was waren wir stolz darauf. Jetzt?! Es ist einfach traurig.

3. Leider haben es die meisten Zahnärzte immer noch nicht begriffen, ohne uns geht gar nichts.

4. Es geht auch anders: Es gibt wenige Praxen in Niedersachsen, wo die Kolleginnen seit über 20 Jahren dort arbeiten. Auf die Frage warum: Sie werden an dem Umsatz mitbeteiligt, humane Arbeitszeiten, Urlaub.

5. Ja Urlaub. Mindestens gesetzlicher Urlaub und zwar Werktage. Das heißt 4 Wochen im Jahr. Also Entschuldigung. Jeder Normalverbraucher erhält mehr. Ist es unsere Arbeit nicht wert?

6. Wert? Sind wir es nicht wert? Die meisten Kolleginnen sind Frauen. Frauen die Kinder haben. Sie sollen alles unter einem Hut bringen. Dazu bräuchten wir flexible Arbeitszeiten. Es tut mir leid, wie gesagt ich arbeite seit ca. 42 Jahren in diesen Beruf, bis jetzt hat sich kaum etwas geändert. Es ist zum Heulen.

Abschließend kann ich sagen, es wundert mich kein bisschen. Pflegepersonal, Krankenpersonal alle werden vom Staat unterstützt, werden hoch gelobt. Ähm! Uns gibt es auch noch. Ob in den medizinischen, zahnmedizinischen oder veterinärischen Praxen. Wir leisten unseren Beitrag für diese Gesellschaft, nur man sieht und hört uns nicht. Ich könnte noch tausende Beispiele bringen, doch es nützt nichts. Wir sind eine aussterbende Berufsgruppe… Es wird sich nichts ändern!!!

Wird mein Beruf aussterben?

Ich bin seit 31 Jahren in einer Zahnarztpraxis tätig. In meinem beruflichen Werdegang findet man 3 Aufstiegs- und Anpassungsfortbildungen:

-> Zahmedizinische Prophylaxeassistentin Zahnmedizinische
-> Fachassistentin
-> Praxismanagerin/- eazf,
die ich über Jahre berufsbegleitend absolviert habe.

Nun bin ich seit 3 Jahren auf der Suche nach einem "Ersatz-Arbeitgeber", da mein Chef altersbedingt in ca. 2 Jahren seine Praxis schließen wird und bisher kein Nachfolger in Sicht ist.

Viele Vorstellungsgespräche später ist mein Fazit: Dies stellt sich extremst schwierig dar, denn die Zahnärzte wollen zwar hochqualifiziertes Personal- aber leider spiegelt sich das in den angebotenen Gehalt nicht wieder. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht, wenn Frau mit 46 Jahren für 2000-2150 Euro Brutto bei 38,5 Wochenstunden arbeiten soll. Schuld ist meiner Meinung nach der fehlende Tarifvertrag - nicht nur in Bayern -.

Zahnärzte suchen händeringend Personal - aber für so wenig Entlohnung werde auch ich nicht in dem Beruf bleiben und ggf. langfristig branchenfremd arbeiten. Vielleicht kommt irgendwann der Roboter in der Zahnarztpraxis angefahren, der alle unsere Arbeiten übernehmen kann- wie es bereits in der Gastronomie erforderlich ist.

Denn auch mein Beruf, denn ich jeden Tag mit ganz viel Herzblut und Freude ausübe- wird aussterben.

Auch in Zeiten von Emanzipation sollte Frau ihren Lebensunterhalt mit ihrem Fachberuf selbst bestreiten können.

Wir brauchen endlich einen Tarifvertrag

Schönen guten Tag,

Ich möchte Ihnen heute zu verstehen geben, warum es wichtig ist, dass wir endlich einen Tarifvertrag in Niedersachsen bzw. in ganz Deutschland für zahnmedizinisches Fachpersonal erhalten.
Um Ihnen das verständlicher zu machen, werde ich Ihnen erst einmal meinen beruflichen Lebenslauf erläutern.

Ich habe 2010 meine Ausbildung zur ZFA erfolgreich absolviert. Ich hatte großen Spaß daran und habe auch gut abgeschnitten. Direkt im Anschluss hatte ich schon einen neuen Arbeitgeber. Ich war einfach froh einen Job bekommen zu haben und wusste auch gar nicht was mir zustehen würde. Ich habe dort dann für 40 Stunden in der Woche ganze 1100€ Brutto als ausgelernte ZFA erhalten. Das ist ein Stundenlohn von 6,35€. Können Sie sich vorstellen für so wenig Geld arbeiten zugehen??? Selbst meine Schwester hat als ungelernte Kraft in der Gastronomie mehr Geld erhalten.

Die Arbeitsbedingungen waren auch miserabel. Es gab ganze 2 ZFA für 2 Zahnärzte. Ich musste alles machen: Stuhlassistenz, Instrumentenaufbereitung, Verwaltung, Patientenbetreuung und am besten alles zeitgleich, um irgendwie alles zu schaffen. Dementsprechend habe ich mir bereits nach kurzer Zeit (weil ich völlig fertig war) eine neue Stelle gesucht.

Nun habe ich 40 Stunden für 1200€ Brutto gearbeitet, also 6,92€ Stundenlohn. Dort war ich überwiegend „nur“ in der Stuhlassistenz tätig (als ob das den Job, den man macht schmälern würde). Nach 2 Jahren gab es eine Gehaltserhöhung um 100€ Brutto. Immerhin jetzt schon 7,50€ pro Stunde. Aber immer noch ein Gehalt von dem man alleine nicht Leben kann. Auch hier war es im nachhinein für mich ein Wunder, dass ich dort 3 Jahre gearbeitet habe. Ich habe an 4 Tagen in der Woche gearbeitet, oftmals bis zu 12 Stunden. Die ich dann zumeist auch ohne richtige Pause (da es offiziell erst eine Pause ab 15 Min Ruhezeit ist), durchgearbeitet habe. Hat das den Chef interessiert? Nein. Hauptsache es läuft. Würden Sie so arbeiten wollen und vor allem für so wenig Geld?

Zusätzlich habe ich dann an 2 Wochenenden im Monat auf Minijobbasis in einem Altenheim als Hilfskraft gearbeitet, weil das Geld für Wohnung und Leben sonst einfach zu wenig war.

Nach 3 Jahren habe ich gekündigt und eine berufsbegleitende Ausbildung als Altenpflegerin begonnen. Dort habe ich als ungelernte Kraft fast das gleiche verdient wie als gelernte ZFA. Das muss man sich mal vorstellen.
Am Ende der o.g. Ausbildung wurde ich von meiner Ausbildungszahnarztpraxis angeschrieben ob ich dort nicht wieder anfangen möchte. Mir wurde zugesagt, dass ich dann auch in die Abrechnung/ Verwaltung eingearbeitet werde. Da es mein Traum war, sagte ich zu. Ich habe dort 1800€ für 40 Stunden verdient. Also 10,38€ die Stunde. Aber leider hat mein AG nicht getan, was er im Vorfeld gesagt/versprochen hatte. Eher noch hat er mich davon abhalten wollen die Weiterbildung zur ZMV zumachen. Ich denke mal weil er nicht mehr zahlen wollte.

Also habe ich mit Beginn meiner Weiterbildung zur ZMV die Arbeitsstelle wieder gewechselt. Dort war ich dann wirklich nur noch für die Verwaltung/Abrechnung zuständig. Mein Gehalt war aber gleich bei 1800€ Brutto geblieben. Mit dem erfolgreichen Abschluss zur ZMV wurde mein Verdienst dann auch auf 2300€ Brutto angehoben. Also immerhin ein Stundenlohn von 13,27€.

Ich habe dann noch zusätzlich eine Weiterbildung zur Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen begonnen. Weil ich mir erhoffte, dadurch einen Mehrwert zu erhalten. Aus privaten Gründen habe ich dann noch mal den AG gewechselt. Dort habe ich dann die ersten 3 Monate 2450€ für 38,5 Wochenstunden (14,69€ Stundenlohn) erhalten und dann 2500€ Brutto (14,99€ Stundenlohn). Was meiner Meinung nach viel zu wenig war. Ich wurde eingestellt für die Abrechnung und Verwaltung. Mit mir zusammen sollten dafür 2 Personen zuständig sein. Der Alltag sah dann aber so aus, dass ich komplett alleine die Abrechnung für 2 Zahnärzte und 1 Assistenzzahnarzt durchführen musste. Zusätzlich aber auch noch die Stuhlassistenz und Instrumentenaufbereitung. Einen Nachmittag pro Woche war ich sogar alleine eingeplant, um das alles zu managen (immerhin war dann nur 1 Zahnarzt am Behandeln). Ich war immer wieder mehrmals pro Monat mit dem Gedanken dabei wieder zu kündigen weil es unmenschliche Zustände waren. Aber ich wollte nicht schon wieder den AG wechseln, damit es in meinem Lebenslauf nicht doof rüber kommt. Also Zähne zusammen gebissen und durchgehalten. Nach etwas über 1 Jahr (den Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen hatte ich inzwischen erfolgreich gemeistert, hat meinen Chef aber nicht interessiert) hat mir mein AG 100€ Brutto mehr von sich aus gezahlt. Das ist aber auch schon knapp 2 Jahre her und die Arbeitsbedingungen sind weiterhin elend. Somit verdiene ich zurzeit 15,58€ pro Stunde als gelernte ZFA mit 9 Jahren Berufserfahrung und Weiterbildungen zur ZMV und Fachwirtin im Gesundheits- und Sozialwesen.

Wenn ich mir jetzt den Tarifvertrag (der ja leider nicht in Nds gilt) mit der aktuellen Entgelttabelle ansehe, verdiene ich rund 300€ weniger, als mir zustehen würden und werde dabei wütend. Wütend, dass ich alles tue, mich fort- und weiterbilde (was ja auch Zeit und Geld kostet), über 100% auf der Arbeit gebe, mehr leiste als in meiner Stellenbeschreibung gefordert und trotzdem nicht das erhalte, was mir zustehen sollte.

Wie man sieht, waren die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung schon vor Corona miserabel. Zusätzlich noch der Fachkräftemangel und keine Wertschätzung.
Als dann Corona kam, wurde es nur noch schlimmer. Beim 1. Lockdown wurde direkt die Kurzarbeit eingeführt. Unsere Arbeitszeit wurde stark reduziert, so wurde auch das Gehalt geringer. Aber weniger Arbeit? Fehlanzeige. Es wurde erwartet, dass wir trotzdem die gleiche Menge an Arbeit absolvieren. Zusätzlich wurden Schutzausrüstungen wie Mundschutz und Handschuhe rar und teurer. Was dazu führte, dass verlangt wurde, unseren Mundschutz mehrere Tage zutragen und ich rede hier von den ganz normalen med. Masken. FFP2 Masken wurden gar nicht erst gekauft. Es war unserem Chef egal, dass wir ständig dem Aerosolnebel ausgesetzt sind. Hat ja auch sonst niemanden interessiert. Man hat immer in den Nachrichten nur vom Pflegepersonal gesprochen. Keine Frage, sie leisten großartige Arbeit, aber was ist mit uns? Warum sollte unser Chef uns und unsere Arbeit wertschätzen, wenn es nicht mal die Gesellschaft tut?

Zusätzlich wird momentan alles viel teurer. Miete, Lebensmittel, Strom, Benzin. Wie soll ich das alles alleine stemmen? Ich habe jahrelang mit nur ein paar Euro für mich selbst gelebt. Wobei man da von Leben nicht wirklich reden kann, sondern eher von überlebt. Ohne meinen Mann wüsste ich nicht, wie ich das alles alleine stemmen soll, da wir inzwischen nicht mehr nur für uns sorgen müssen.
Wie kann es sein, dass jemand trotz Ausbildung und Weiterbildungen so leben muss?

Und jetzt frage ich Sie, wie wird es gerechtfertigt, dass wir keine Tarifverträge haben, die uns vor miesen Arbeitsbedingungen, Verstößen gegen das Arbeitszeitgesetz und schlechter Bezahlung schützen???

Es wird Zeit zum Handeln, damit das strahlende Lächeln nicht bald vergeht!

Hiermit fordere ich einen bundesweiten ZFA-Tarifvertrag.

Wer für einen Stundenlohn von 9,50 (Niederbayern) arbeiten muss und sich für dieses Geld dem Risiko einer Ansteckung mit HIV oder Hepatitis aussetzen muss, ganz zu schweigen von den anderen beruflichen Risiken, wie Haltungsschäden und Schwerhörigkeit, verursacht durch die Turbinengeräusche sowie Burnout durch den ständig wachsenden Stress der durch die zunehmende Bürokratie und Dokumentationspflicht verursacht wird, sieht sich sehr schnell nach einem anderen Job um.

Ich bin seit fast 30 Jahren in dem Beruf, ich weiß von was ich spreche. Durch das Fehlen eines verbindlichen landesweiten Tarifvertrages sind die Arbeitsbedingungen und Löhne an der Grenze der Zumutbarkeit. Über ganz normale Dinge wie 13. Monatsgehalt, betriebliche Altersversorgung, vermögenswirksame Leistungen kann man mit den meisten Arbeitgebern gar nicht erst reden. Würde ich stattdessen einfach im Supermarkt an der Kasse sitzen, wäre das finanziell und auch in anderer Hinsicht jederzeit dem von mir ausgeübten Beruf vorzuziehen. Dort gälte ein Tarifvertrag mit festgesetzten Löhnen und Freizeit. In vielen Jobs, die ich als Quereinsteiger oder ungelernte Kraft antreten kann, wäre dies der Fall.

Dazu kommt noch das komplette Fehlen von erhaltenden Arbeitsbedingungen. Wenn man sich nach 30 Jahren im Beruf erst einmal die Halswirbelsäule ruiniert hat, sollte der Arbeitgeber verpflichtet sein, einem schonendere Tätigkeiten als die Stuhlassistenz zuzuweisen. Wenn man die Arbeitshaltung dann aber nicht mehr einnehmen kann oder jeden Tag nur mit Schmerzmitteln zur Arbeit gehen kann wird man ausrangiert. Auch davor könnte uns ein bundesweiter Tarifvertrag schützen.

Würden Sie heute eine ZMA fragen ob sie den Beruf noch einmal ergreifen würde, bekämen Sie in 90% aller befragten eine Absage. Ich übe meinen Job all die Jahre mit Hingabe und viel Liebe zum Beruf aus aber auch Ich frage mich oft, ob es nicht Zeit wird, sich anderweitig umzusehen.

Es wird Zeit zum Handeln, damit euch euer strahlendes Lächeln nicht bald vergeht!

Tarife für alle ZFA

T rotz der
A ngst, dem
R isiko, dass
I hr mich auslacht
F ühle ich mich verpflichtet, mitzuteilen, dass
E s mir wichtig ist:

F ür und mit Kolleg*innen zu kämpfen, zu
U nterstützen,
E rmutigen, für das
R echt dafür zu kämpfen, dass

A lle von ihrem Gehalt
L eben können und den späteren
L ebensabend bestreiten und
E rhalten können, ohne Unterstützung vom Amt.


Z usammen
A npacken und
H inschauen,
N icht weg.
M enschlich bleiben,
E mpatisch sein,
D ynamisch,
I nteressiert, nicht
Z ickig.
I nnovativ,
N achhakend,
I mmer up to date,
S ympatisch,
C harmant,
H öflich,
E ngagiert,
N atürlich.

F ortgebildet,
A ber nicht
C harakterlos oder
H ochnäsig, sondern
A uf Augenhöhe neben den
N ichtfortgebildeten.
G emeinsam
E in gemeinsames Ziel sollte sein:
S owohl in den
T ariflosen Ländern,
E igentlich für jede*n von
L üneburg bis Landsberg/Lech
L ünen nach Leipzig
T arife für ALLE zu
E rreichen.

Wir wollen endlich vernünftig entlohnt werden

Ich lebe und arbeite in Niedersachsen, bin 46 Jahre und zu meiner beruflichen Tätigkeit als ZMV in Teilzeit, pflegende Angehörige in Vollzeit und damit Alleinverdienerin. Hinzu kommen zwei Kinder, die ebenfalls noch finanziell unterstützt werden müssen. Es ist jeden Monat aufs neue eine finanzielle Herausforderung.

Meine Ausbildung zur Zahnarzthelferin habe ich 1995 absolviert. 2012 die Qualifikation zur ZMV und 2021 zur Praxismanagerin. Beide Zusatzqualifikationen wurden aus eigenen Mittel finanziert. Mehr als einen warmen Händedruck und ein Lächeln gab es nicht.... Mein Stundenlohn liegt aktuell bei 13,60 €, kein Weihnachts- und Urlaubsgeld oder sonstige Zuwendungen. Wozu hab ich mich überhaupt qualifiziert, wenn ich für eine angemessene Bezahlung betteln muss ??? Ist das gerechtfertigt ? Ich sage: „NEIN“ !

Auf mein letztes Gehaltsgespräch musste ich sage und schreibe 6 Monate warten um mir dann über einen sehr langen Zeitraum folgende Aussagen anhören: „Ich finde Sie verdienen eigentlich gut, andere bezahlen nicht so gut.....“, „Wovon soll das Geld denn kommen ?“, „Wissen Sie wie viel Geld ich am Ende des Monats noch habe....?“, „Was ich alles bezahlen muss ?“, „Zusatzgratifikation muss man sich verdienen“...... Soviel zum Thema Wertschätzung und Anerkennung des derzeitigen Fachpersonals. Und dann wird sich beschwert, dass das Fachpersonal in besser bezahlte Praxen abwandert.

Ja warum wohl ? Eine angemessene und der Qualifikation entsprechende Bezahlung ist auch Anerkennung. Wie lange wird schon über fehlende, gut ausgebildete, qualifizierte Mitarbeiter, und vom ausbleibendem Nachwuchs gesprochen, schon immer. Der Frage, warum das so ist, möchten sich die meisten der Arbeitgeber*innen nicht stellen.

Eine Praxis steht und fällt mit dem Fachpersonal. Wenn es uns nicht gibt, dann kann keine Praxis funktionieren. Wir sind die Rädchen und das Herzstück. Wir sind die ersten Ansprechpartner für unsere Patienten, egal ob klein oder groß, jung oder alt, pflegeleicht oder schwierig. Unsere Arbeitgeber*innen verdienen Geld durch uns, dann wollen wir auch endlich vernünftig entlohnt werden !!!

Gezwungen, mich nach einem anderen Job umzusehen

Weiterentwickelung über viele Jahre:
Seit über 30 Jahren bin ich mit großer Leidenschaft im zahnmedizinischen Bereich tätig. Nach meiner dreijährigen Ausbildung habe ich nach 2 jähriger Tätigkeit als ausgelernte ZFA meine Aufstiegsfortbildung zur ZMF absolviert. Es folgten kontinuierliche Weiterentwicklungen, z.B. als Fachwirtin im Gesundheitswesen, meine Ausbilderordnung, Datenschutz, Hygiene, Arbeitsschutz, sowie eine Coaching Ausbildung. In meiner Haupttätigkeit habe ich meine Prozesse in der zahnmedizinischen Prophylaxe stetig optimiert. Ich sorge dafür, dass meine Patienten ihren Gesundheitszustand durch regelmäßige Zahnreinigungen stabilisieren. Kümmere mich um Schwangere um vorzeitige Geburten und untergewichtige Babys zu verringern. Ich begleite Patienten mit Diabetes um u.a. die Risiken des vorzeitigen Zahnverlustes zu minimieren. Ich betreue Tumorpatienten und multimorbide Patienten um ihre Lebensqualität mit eigenen Zähnen zu erhöhen.

Stillstand:
Seit Jahren wird es zunehmend schwieriger ein festes Kollegium zu haben. Viele wandern ab in andere Berufe, suchen nach attraktiveren Arbeitsbedingungen wie z.B. Urlaubsgeld, Tarifbindung, bessere Arbeitszeiten und mehr Wertschätzung. Die Aufgaben werden immer komplexer. Zeit für die individuellen Bedürfnisse eines z.B. schwerhörigen Pat. bleiben auf der Strecke. Durch die FFP Maske ist das arbeiten zusätzlich deutlich erschwert. Häufig leide ich unter Kopfschmerzen.

Ich kenne die Arbeitsschutzrichtlinie (Tragezeit der FFP 2 Maske), habe aber einfach zu wenig Phantasie wie ich diese regelmäßig ausüben soll. Die Patienten haben eine immer größere Wartezeit auf Termine, da steigt der Druck sich auch mal richtig nach einer Krankheit auszukurieren. Ach ja Corona möchte ich auch nicht haben, ich bin seit letztem Jahr getrennt lebend und kann es mir nicht leisten auszufallen oder gar Long Covid zu bekommen. Freitags wo ich freiberuflich arbeite, würden mir komplett die Einnahmen fehlen. Der Krankheitsausfall durch Kolleginnen ist z.Zt. immens. Leider waren für unsere Berufe keine Corona Prämien vorgesehen, sind wohl nicht gefährdet und belastet genug. Gehalt scheint ja auch noch ausreichend zu sein, sonst würde man ja schon längst eine andere Tätigkeit ausüben. Ich war stets da für all meine Patienten, habe Ihnen zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden verholfen.

Meine jetzige Situation zwingt mich dazu, mich nach einem anderen Job umzusehen. Die Mieten explodieren, das Auto werde ich abschaffen da die Spritpreise nicht mehr zu bezahlen sind. Ich weiß gar nicht wie sich das anfühlt nach Tarif bezahlt zu werden, Sicherheit zu haben das nicht nur die Unkosten steigen, sondern auch mein Gehalt.

Meine Patienten werden mich schmerzlich vermissen. Doch davon wird mein Kühlschrank nicht gefüllt. Schade dass hochmotivierte Menschen wie ich es bin, aus solchen Gründen gezwungen sind das Handtuch zu werfen. Leider, so scheint es mir, ist es nicht möglich unsere Berufe so attraktiv zu gestalten, dass wir uns ohne Existenzängste und mit voller Hingabe um unsere Patienten kümmern können. Traurig dass wir auch heute noch um Anerkennung, Wertschätzung und Gleichberechtigung ringen müssen.
ZMF, Biss es nicht mehr geht!

Es MUSS sich endlich etwas ändern!!

Sehr gerne gehe ich dem Aufruf des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. nach und beteilige mich mit diesem Protestbrief an der Aktion, damit hoffentlich ENDLICH Tarife für ALLE Bundesländer in Deutschland eingeführt werden!!

Ich habe 1991 mit der Ausbildung zur ZFA (damals noch „Zahnarzthelferin") begonnen und arbeite seitdem mit -mehr oder weniger- Freude in diesem Beruf. Das ist bereits eine wirklich lange Zeit und es verändert sich STÄNDIG etwas in unserem Beruf, nur die Tatsache, das es immer noch keine Tarife in allen Bundesländern dieses Landes gibt, hat sich bisher nicht geändert und das ist unglaublich und nicht mehr zu akzeptieren!!!

Ich kann aufgrund meiner längjährigen Tätigkeit mit Bestimmtheit sagen, dass alleine die Suche nach geeigneten Auszubildenden mittlerweile sehr schwierig geworden ist, denn wer will einen Beruf erlernen, in dem man vielerorts nach der Ausbildung nur den Mindestlohn - oder bestenfalls ein bisschen mehr – verdient ??!!

Es MUSS sich endlich etwas ändern!!

Ich kenne keine ausgebildete ZFA, die alleine von ihrem Gehalt Leben kann und Miete, Auto, Lebensunterhalt, laufende Kosten etc. bezahlen kann…!! Der daraus resultierende Fachkräftemangel hat uns doch schon erreicht!!
Wann wird also diese Situation endlich geändert??!!

Tagtäglich erlebe ich in unserem Beruf, das viele Kolleginnen zu Recht unzufrieden sind und sich wirklich Sorgen um ihre Zukunft machen, da das Gehalt nicht reicht, um sich und evtl Kinder zu ernähren… Und wir reden hier nicht von mehrfach im Jahr in den Urlaub fahren etc…das geht nämlich mit unseren Gehältern ohne Tarife schon mal gar nicht!!

Es macht einen wirklich sehr wütend, dass nichts getan wird, um endlich die so was von überfälligen Tarife einzuführen!!

Deswegen mein dringlicher Appell an die Verantwortlichen der Kammern: helfen Sie uns, unseren Beruf, der wirklich interessant ist und ohne den die Zahnärzt/innen nichts wären und nicht arbeiten könnten!! – mit fairen Gehältern wieder attraktiv zu machen!!!

Schlechtes Gehalt und Überstunden ohne Ende

Ich bin seit über 20 Jahren ZFA und seit gut 14 Jahren ZMV. Ich mache meinen Beruf eigentlich sehr gerne, vor allem weil ich 2 ganz tolle Kolleginnen an meiner Seite habe und unser Chef auch einige guten Seiten hat.

Jedoch nimmt der Stress immer mehr zu und immer mehr verliere ich die Lust arbeiten zu gehen. Teils stehe ich morgens mit starken Kopfschmerzen auf und überlebe den Tag eigentlich nur mit starken Migräneschmerzmittteln. Wir sind vom guten Personal her wesentlich weniger geworden was für uns das heißt: mehr Arbeit. Ich arbeite vereinzelt bis zu 45 Stunden die Woche und wenn ich "schwierige" Abrechnungsfälle habe, bearbeite ich diese dann noch von zu Hause aus. Also bin ich fast bei 50 Stunden die Woche.

Rheinland-Pfalz hat KEINEN Tarifvertrag und eigentlich hatte ich in der Praxis angefangen, weil mir versprochen wurde, ich werde nach Tarifvertrag Saarland bezahlt. Bis vor 2 Jahren hatte ich 12,50€ die Stunde. Erst als man raus fand, dass ich Angebote hatte, bot man mir mehr an. Nun kommt das nächste Traurige: bei uns hat eine neue ZMP angefangen. ZMP gelernt ca 2014 - also 8 Jahre Berufserfahrung und die ZMP verdient nun 3€ mehr die Stunde wie ich.

Sehr unfair im Vergleich was ich leiste und meiner Berufserfahrung UND Qualifikationen. Ich nehme nämlich im Durchschnitt an ca 2-3 Onlinewebinaren im Monat teil um noch mehr zu lernen bzw um auf dem neuesten Stand zu sein. Ich bin ja nicht alleine in meiner Familie. Wir haben eine Tochter die ABI machen möchte und dann studieren gehen möchte. Bei den steigenden Preisen in Verbindung mit Studiengebühren (die ich übrigens teils doch extrem zu hoch empfinde) etc... verliere ich die Lust arbeiten zu gehen,weil wie soll man dies alles finanzieren???

Es kommt kein Personal nach, was auch kein Wunder ist: schlechtes Gehalt, Überstunden ohne Ende. Info ich habe über 250 Überstunden, Patienten die ihren Frust an uns auslassen, teils Chefs/Chefinnen die den Frust am Personal auslassen etc...Ich habe für mich den Entschluss gefasst, sollte es so weitergehen wie es derzeit läuft und meine Gesundheit weiterhin darunter leidet, dann werde ich kündigen. Mit meinem Know-How finde ich wieder was und vielleicht auch was, was nicht so extrem stressig ist und vor allem wo ich als Mensch gesehen werde und nicht als Maschine.

Nichts wünschte ich mehr als verbindliche Tarife!

Zunächst ein Dankeschön für diese unkomplizierte Möglichkeit der Plattform! Ich bin ZMF, 53 Jahre, liebe diesen Beruf und kämpfe seit der Wende für angemessene Arbeitsbedingungen und Gehälter. Nichts wünschte ich mehr als verbindliche Tarife !!!

Nach 30 Berufsjahren und trotz Arbeitskräftemangels muss man immer noch permanent erniedrigende Änderungsverträge und Erpressung der Unterschrift aushalten. Jeden Tag ist man dem Druck ausgesetzt, fehlerfreie qualifizierte Arbeit in hohem Tempo abzuliefern, um irgendwann eine minimale Gehaltserhöhung einzufordern, von der erniedrigenden Bettelposition mal abgesehen. Jüngere Kollegen schaffen dieses Pensum nicht, und die älteren erhalten keine Wertschätzung.

Meine fast einzige Gehaltserhöhung bekam ich vor 5 Jahren nur deshalb, da ich eine halbjährliche Reha- Eingliederung zur Abrechnungsvertiefung erhielt. Zu Jahresbeginn baten wir dringend um eine Gehaltsanpassung, da die Fahrtkosten aktuell für meine Kollegin und mich auf 100€ angestiegen sind. Nach 5 Jahren ohne Gehaltserhöhung erhielten wir 35€ brutto Erhöhung. Wir erklärten, dass dies nicht reicht und sollten dafür vor Ostern einen Änderungsvertrag unterschreiben.

Ich erhielt in meinem Arbeitsleben noch niemals ein ZMF Gehalt nach Kammerempfehlung (Bundestarif vollkommen gegenstandslos), obwohl ich PZR, GBT,UPT hochqualifiziert ableiste, neben Abrechnung komplett, Assistenz in der Sprechstunde und Übernahme der Rezeption. Gute Arbeit hat leider keinen Einfluss aufs Gehalt.

Aber ich muss abschließend erwähnen, dass es mir gelungen ist (dank meiner Qualifikation und keiner Angst vor Jobverlust) im Laufe der letzten 14 Jahre für alle meine Kolleginnen ein 13. Gehalt, monatlichen Tankgutschein und ein Geburtstagsgeschenk über 25€ auszuhandeln. Ich danke Ihnen für alle Ihre Bemühungen für unseren Berufsstand!

ZFA = Mensch zweiter Klasse?

Habt ihr auch öfter das Gefühl, dass ihr nur ein Mensch zweiter Klasse seid? Dass eure Arbeit nicht wertgeschätzt wird?

Seit 9 Jahren arbeite ich als ZFA. Der Job ist - obwohl immer wieder gleich - doch bei jedem Patienten anders, immer wieder spannend, oft herausfordernd und doch freu ich mich mit jedem, der mit einem glücklichen Lächeln unsere Praxis verlässt. Leider ist dies immer seltener der Fall. Die meisten Tage bin ich nur noch froh, wenn der letzte Patient die Tür hinter sich schließt.

Egal was man macht, alles ist falsch. Ob der Chef schlechte Laune hat und die Arbeit - die er delegiert hat - bemängelt oder aber die Patienten einen beschimpfen, alles bekommt die ZFA ab.

Man hat das Gefühl, dass man unsichtbar ist, im besten Fall wird man als selbstverständlich angesehen. Es ist selbstverständlich, dass man kein Privatleben mehr hat. Termine werden ohne Absprache mit der ZFA ans Ende der Sprechstunde angehängt; für die Patienten ist es "normal", dass die Pause durchgearbeitet wird oder man früher anfängt zu arbeiten bzw. man arbeitet natürlich länger und schiebt eine Überstunden nach der anderen, ohne dass man sie abbauen kann.

Für viele Patienten sitzt man ja nur dumm herum und hält ein bisschen den Sauger in den Mund. Manchmal würd ich gerne sagen:"Wollen wir mal ein Tag tauschen?"

Denn wer begleitet die Patienten vom Wartezimmer ins Behsndlungszimmer? Wer macht die Zahnreinigung? Wer entfernt Zahnstein, macht Abdrücke, stellt Gipsmodelle her? Von wem werden die Patienten über Mehrkosten aufgeklärt? Wer druckt Rezepte, Heilmittelverordnungen, Überweisungen aus? Von wem bekommt man den nächsten Termin?

Richtig!!! Das macht alles die ZFA!
Und das ganze für 12,00 Euro Stundenlohn?!

Was passiert, wenn es keine ZFA's mehr gibt?
Einfach mal darüber nachdenken, denn so wie es in den Wald reinschaut, so schallt es auch wieder raus.

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