18.9.2025 | Pressemeldung
Zu den Ergebnissen des Deliver Care-Projektes hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) eine Positionierung abgegeben. Darin werden die Ergebnisse sehr begrüßt. „Die Studie hat eindrucksvoll belegt, dass MFA einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen leisten können“, erklärt dazu Patricia Ley, vmf-Vizepräsidentin.
„Bislang wurden die Kompetenzen von MFA in der Delegationsdebatte häufig unterschätzt und blieben bei dem Verweis auf multidisziplinäre Teams unberücksichtigt. Im Projekt wird dieser Punkt ausdrücklich angesprochen und belegt, dass MFA durch gezielte Fort- und Weiterbildungen eine Schlüsselrolle in der spezialisierten Betreuung von Patientinnen und Patienten übernehmen können. Besonders in der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten können MFA einen spürbaren Mehrwert schaffen“, ergänzt Patricia Ley. „Denn strukturierte Gespräche mit MFA tragen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um die unmittelbare Therapie, sondern auch um wichtige Themen wie Ernährung, psychische Belastungen oder die Bewältigung des Alltags. Das sind Kernaufgaben, die MFA bereits in ihrer Grundausbildung erlernen und durch Fortbildungen vertiefen können.“
Aus den Ergebnissen werde zugleich sichtbar, dass ein erheblicher Handlungsbedarf bei der Ausweitung delegierbarer Leistungen bestehe, konstatiert die Vizepräsidentin. „Die delegierbaren Leistungen müssen fachspezifisch definiert und strukturiert in die Ausbildungsordnung sowie in die Fortbildungscurricula der MFA integriert werden. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer erforderlich. Als Berufsverband sind wir bereit, daran mitzuwirken.“
Damit die Potenziale von MFA nachhaltig in der Versorgung verankert werden, brauche es zugleich ein Finanzierungsmodell, das es ermögliche, die Leistungen von MFA angemessen zu vergüten, ihre Gehaltssituation zu verbessern und attraktive Karriereperspektiven zu eröffnen. Ebenso notwendig sei die flächendeckende Finanzierung von Fort- und Weiterbildungen. Nur so könne die Implementierung in der Breite gelingen, heißt es in dem Dokument weiter, das dem Innovationsausschuss zugeleitet wurde.
„Wir sehen die Ergebnisse des Projekts auch im Kontext der geplanten Primärversorgungszentren. Hier bietet die MFA-Visite im fachärztlichen Bereich eine hervorragende Möglichkeit, Versorgung weniger arztzentriert und stärker multiprofessionell auszurichten. Eine gemeinsame Visite von Ärztinnen/Ärzten und MFA bündelt Kompetenzen sinnvoll und ermöglicht eine patientenzentrierte Versorgung. Ergänzt durch Fallgespräche und die Zusammenarbeit mit weiteren Gesundheitsfachberufen wie Physician Assistants, Pflege oder Sozialarbeit eröffnet dies neue Chancen für eine moderne, bedarfsorientierte Versorgung. Das Projekt DELIVER-CARE hat damit nicht nur die Machbarkeit und den Nutzen einer MFA-Visite unter Beweis gestellt, sondern auch wichtige Impulse für eine langfristige Implementierung gesetzt. Als Berufsverband unterstützen wir die Weiterentwicklung und flächendeckende Umsetzung ausdrücklich. Wir sehen darin eine überfällige Aufwertung des Berufes MFA, verbunden mit der Forderung nach einer nachhaltigen Förderung, Anerkennung und Wertschätzung, sowohl monetär als auch nicht-monetär.“
Der G-BA hatte zu diesem Projekt wie folgt informiert:
Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Psoriasis benötigen eine langfristige, intensive Betreuung. In der Versorgungsrealität steht diese Zeit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten jedoch oft nicht ausreichend zur Verfügung. Hier setzte das Projekt DELIVER-CARE unter der Leitung der Klinik für Immunologie und Rheumatologie der Medizinischen Hochschule Hannover an: Geschulte MFA übernahmen delegierbare ärztliche Tätigkeiten in Form einer eigenen Sprechstunde. Dabei erhoben die MFA als erste Ansprechperson für die Betroffenen strukturiert die Krankheitsaktivität und kontrollierten den Verlauf der Therapie. Die MFA-Sprechstunde ermöglichte eine intensivere Betreuung der Patientinnen und Patienten und kann damit helfen, die Versorgung zu verbessern. Mehr
Förderprojekt zeigt Potenziale des MFA-Berufs
Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) hat eine Transfer-Empfehlung in die Regelversorgung beschlossenen, die sich mit der zentralen Rolle Medizinischer Fachangestellter (MFA) beschäftigt: Im Projekt DELIVER-CARE wurde eine „MFA-Sprechstunde“ bei chronisch-entzündlichen Erkrankungen als neue Form der Versorgung von Patientinnen und Patienten erprobt.Zu den Ergebnissen des Deliver Care-Projektes hat der Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) eine Positionierung abgegeben. Darin werden die Ergebnisse sehr begrüßt. „Die Studie hat eindrucksvoll belegt, dass MFA einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen leisten können“, erklärt dazu Patricia Ley, vmf-Vizepräsidentin.
„Bislang wurden die Kompetenzen von MFA in der Delegationsdebatte häufig unterschätzt und blieben bei dem Verweis auf multidisziplinäre Teams unberücksichtigt. Im Projekt wird dieser Punkt ausdrücklich angesprochen und belegt, dass MFA durch gezielte Fort- und Weiterbildungen eine Schlüsselrolle in der spezialisierten Betreuung von Patientinnen und Patienten übernehmen können. Besonders in der Kommunikation mit Patientinnen und Patienten können MFA einen spürbaren Mehrwert schaffen“, ergänzt Patricia Ley. „Denn strukturierte Gespräche mit MFA tragen wesentlich dazu bei, die Lebensqualität von Menschen mit chronischen Erkrankungen zu verbessern. Dabei geht es nicht nur um die unmittelbare Therapie, sondern auch um wichtige Themen wie Ernährung, psychische Belastungen oder die Bewältigung des Alltags. Das sind Kernaufgaben, die MFA bereits in ihrer Grundausbildung erlernen und durch Fortbildungen vertiefen können.“
Aus den Ergebnissen werde zugleich sichtbar, dass ein erheblicher Handlungsbedarf bei der Ausweitung delegierbarer Leistungen bestehe, konstatiert die Vizepräsidentin. „Die delegierbaren Leistungen müssen fachspezifisch definiert und strukturiert in die Ausbildungsordnung sowie in die Fortbildungscurricula der MFA integriert werden. Dafür ist eine enge Zusammenarbeit mit der Bundesärztekammer erforderlich. Als Berufsverband sind wir bereit, daran mitzuwirken.“
Damit die Potenziale von MFA nachhaltig in der Versorgung verankert werden, brauche es zugleich ein Finanzierungsmodell, das es ermögliche, die Leistungen von MFA angemessen zu vergüten, ihre Gehaltssituation zu verbessern und attraktive Karriereperspektiven zu eröffnen. Ebenso notwendig sei die flächendeckende Finanzierung von Fort- und Weiterbildungen. Nur so könne die Implementierung in der Breite gelingen, heißt es in dem Dokument weiter, das dem Innovationsausschuss zugeleitet wurde.
„Wir sehen die Ergebnisse des Projekts auch im Kontext der geplanten Primärversorgungszentren. Hier bietet die MFA-Visite im fachärztlichen Bereich eine hervorragende Möglichkeit, Versorgung weniger arztzentriert und stärker multiprofessionell auszurichten. Eine gemeinsame Visite von Ärztinnen/Ärzten und MFA bündelt Kompetenzen sinnvoll und ermöglicht eine patientenzentrierte Versorgung. Ergänzt durch Fallgespräche und die Zusammenarbeit mit weiteren Gesundheitsfachberufen wie Physician Assistants, Pflege oder Sozialarbeit eröffnet dies neue Chancen für eine moderne, bedarfsorientierte Versorgung. Das Projekt DELIVER-CARE hat damit nicht nur die Machbarkeit und den Nutzen einer MFA-Visite unter Beweis gestellt, sondern auch wichtige Impulse für eine langfristige Implementierung gesetzt. Als Berufsverband unterstützen wir die Weiterentwicklung und flächendeckende Umsetzung ausdrücklich. Wir sehen darin eine überfällige Aufwertung des Berufes MFA, verbunden mit der Forderung nach einer nachhaltigen Förderung, Anerkennung und Wertschätzung, sowohl monetär als auch nicht-monetär.“
Der G-BA hatte zu diesem Projekt wie folgt informiert:
Patientinnen und Patienten mit chronisch entzündlichen Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa oder Psoriasis benötigen eine langfristige, intensive Betreuung. In der Versorgungsrealität steht diese Zeit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten jedoch oft nicht ausreichend zur Verfügung. Hier setzte das Projekt DELIVER-CARE unter der Leitung der Klinik für Immunologie und Rheumatologie der Medizinischen Hochschule Hannover an: Geschulte MFA übernahmen delegierbare ärztliche Tätigkeiten in Form einer eigenen Sprechstunde. Dabei erhoben die MFA als erste Ansprechperson für die Betroffenen strukturiert die Krankheitsaktivität und kontrollierten den Verlauf der Therapie. Die MFA-Sprechstunde ermöglichte eine intensivere Betreuung der Patientinnen und Patienten und kann damit helfen, die Versorgung zu verbessern. Mehr