27.5.2025 | Fachinformation
Das Projekt "HeartGap", das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für 30 Monate mit insgesamt ca. 604.000 Euro gefördert wird, will das grundsätzlich ändern. Es wurde 2023 gestartet und läuft bis Mai 2025. Konsortialpartner sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Institut für Gender-Gesundheit e.V.
Auf www.g-ba.de geben die Forschenden einen Projekteinblick (Stand 15.05.2025) und berichten unter anderem, dass medizinische Leitlinien und Pflegestandards bezüglich der geschlechtersensiblen personalisierten Versorgung (GSV+) zwar bereits an den neuesten Stand der Wissenschaft angepasst wurden, deren Umsetzung in der Praxis aber unbekannt sei.
So zeigte eine umfangreiche Literaturrecherche im Rahmen des Projekts, dass geschlechtersensible Medizin noch immer kein Querschnittsthema im Medizinstudium ist, obwohl sie alle Fachdisziplinen von der Kardiologie über die Onkologie bis hin zur Psychiatrie betrifft. Zusätzlich sei dieser Aspekt nicht fest in der medizinischen Weiterbildung verankert.
Auch in der Allgemeinbevölkerung ist die Bedeutung einer geschlechtersensiblen medizinischen Versorgung noch zu wenig präsent, stellen die Forschenden fest. Um das zu ändern, wurde der Podcast "HeartGap" ins Leben gerufen, der aufklären und informieren soll. Geplant sind insgesamt 14 Folgen, in denen medizinische Expertinnen und Experten zu Wort kommen sollen, aber auch Betroffene.
Link zum Podcast
„Die Förderung des Innovationsausschuss beim G-BA hilft uns, auf das Thema geschlechtersensible Versorgung aufmerksam zu machen und Laien wie Fachpersonen für die damit verbundene Problematik zu sensibilisieren“, erklärt Professorin Dr. Clarissa Kurscheid, Projektleiterin bei HeartGap. „Zudem entwickeln wir konkrete Handlungsempfehlungen, die den kardiologisch Versorgenden unkompliziert, ohne großen Aufwand an die Hand gegeben werden und gegebenenfalls auch auf andere Fachbereiche ausgeweitet werden können.“ Werden diese Empfehlungen konsequent umgesetzt, so die Hoffnung der Projektverantwortlichen, lasse sich die Qualität einer Behandlung und die Sicherheit für die Betroffenen deutlich und dauerhaft verbessern. Zudem ließen sich langfristig Kosten sparen, da Behandlungen zielgerichteter und effizienter durchgeführt werden können.
Gender Health Gap: Frauen erkranken anders
Viele Erkrankungen verlaufen bei Frauen anders als bei Männern und auch die Symptome unterscheiden sich häufig. Am bekanntesten ist der Herzinfarkt: Obwohl in Deutschland mehr Männer als Frauen einen Herzinfarkt erleiden, versterben mehr Frauen als Männer an dessen Folgen. Wie frühere Forschungen zeigten, liegt dieser Unterschied vor allem an den nicht erkannten Symptomen bei Frauen, die sich oftmals von den „klassischen“ Symptomen (bei Männern) unterscheiden. Statt Brustschmerzen etwa, die in den linken Arm ausstrahlen, treten häufig bei Frauen Schmerzen eher im Oberbauch, im Rücken, in der rechten Schulter oder auch im Unterkiefer auf; auch zählen Übelkeit und Erbrechen zu den „weiblichen“ Symptomen. Diese Beschwerden werden jedoch häufig nicht mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht, wodurch lebensrettende Zeit verloren geht.Das Projekt "HeartGap", das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für 30 Monate mit insgesamt ca. 604.000 Euro gefördert wird, will das grundsätzlich ändern. Es wurde 2023 gestartet und läuft bis Mai 2025. Konsortialpartner sind die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Institut für Gender-Gesundheit e.V.
Auf www.g-ba.de geben die Forschenden einen Projekteinblick (Stand 15.05.2025) und berichten unter anderem, dass medizinische Leitlinien und Pflegestandards bezüglich der geschlechtersensiblen personalisierten Versorgung (GSV+) zwar bereits an den neuesten Stand der Wissenschaft angepasst wurden, deren Umsetzung in der Praxis aber unbekannt sei.
So zeigte eine umfangreiche Literaturrecherche im Rahmen des Projekts, dass geschlechtersensible Medizin noch immer kein Querschnittsthema im Medizinstudium ist, obwohl sie alle Fachdisziplinen von der Kardiologie über die Onkologie bis hin zur Psychiatrie betrifft. Zusätzlich sei dieser Aspekt nicht fest in der medizinischen Weiterbildung verankert.
Auch in der Allgemeinbevölkerung ist die Bedeutung einer geschlechtersensiblen medizinischen Versorgung noch zu wenig präsent, stellen die Forschenden fest. Um das zu ändern, wurde der Podcast "HeartGap" ins Leben gerufen, der aufklären und informieren soll. Geplant sind insgesamt 14 Folgen, in denen medizinische Expertinnen und Experten zu Wort kommen sollen, aber auch Betroffene.
Link zum Podcast
„Die Förderung des Innovationsausschuss beim G-BA hilft uns, auf das Thema geschlechtersensible Versorgung aufmerksam zu machen und Laien wie Fachpersonen für die damit verbundene Problematik zu sensibilisieren“, erklärt Professorin Dr. Clarissa Kurscheid, Projektleiterin bei HeartGap. „Zudem entwickeln wir konkrete Handlungsempfehlungen, die den kardiologisch Versorgenden unkompliziert, ohne großen Aufwand an die Hand gegeben werden und gegebenenfalls auch auf andere Fachbereiche ausgeweitet werden können.“ Werden diese Empfehlungen konsequent umgesetzt, so die Hoffnung der Projektverantwortlichen, lasse sich die Qualität einer Behandlung und die Sicherheit für die Betroffenen deutlich und dauerhaft verbessern. Zudem ließen sich langfristig Kosten sparen, da Behandlungen zielgerichteter und effizienter durchgeführt werden können.