7.11.2023 | aktuelle Meldung

Nordrhein: Aktionsbündnisse rufen zum Protest auf

Gleich zwei Aktionsbündnisse in Nordrhein rufen zum Protest auf:

Mehr als 30 ärztliche und psychotherapeutische Berufsverbände und Versorgergruppen haben in Nordrhein das Aktionsbündnis "Praxenkollaps – Nordrhein" gebildet. Ziel ist es, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären, dass ihre ambulante Versorgung gerade unwiederbringlich zerstört wird, sollte es kein politisches Umdenken geben. Initiiert wurde es in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein.

In dieser Woche läuft die Aktion NIX GEBACKEN …
Geplant ist, die Patienten darüber zu informieren, warum die Zerstörung der ambulanten medizinischen Daseinsfürsorge durch die politisch vorgegebenen Rahmenbedingungen droht. Die Patienten werden eine kleine Tüte mit Inhalt erhalten, die aufzeigt, dass die Gesundheitspolitik nix gebacken bekommt …

Am 15. NOVEMBER folgt: LAUTERBACH STEHT AUF DER LEITUNG …
An diesem Tag sollen die Telefone und die elektronischen Kontaktaufnahmen der teilnehmenden Praxen verwaist bleiben. Es laufen dann nur die Anrufbeantworter. Die Praxen sind an diesem Tag geöffnet und die Patienten, die die Praxen aufsuchen, werden in dringenden Fällen auch vor Ort versorgt. Es muss dann aber mit erheblichen Wartezeiten gerechnet werden.

Auf der Website der Aktion heißt es: "Die Politik verschlechtert die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung in solch einer dramatischen Weise, dass die Praxen immer größere Probleme haben, ihren engagierten und qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern angemessene und wertschätzende Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Wenn die Politik die Rahmenbedingungen für die ambulante medizinische Versorgung nicht umgehend spürbar verbessert, werden in Zukunft immer weniger Medizinische Fachangestellte zur Verfügung stehen. Das wird erhebliche Folgen für die ambulante medizinische Daseinsfürsorge haben!"

Zudem haben sich im Aktionsbündnis Patientenversorgung der Apothekerverband Nordrhein e.V., der Hausärzteverband Nordrhein e.V., der Verband medizinischer Fachberufe e.V., Landesverband West, und der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V., Landesverband Nordrhein zusammengeschlossen.

Das Bündnis hat am 6. November in der in Deutschland mit Abstand auflagenstärksten Tageszeitung (BILD) eine Medienkampagne gestartet: Auf einer ganzen Zeitungseite appelliert das Bündnis aus Apothekern, Hausärzten, Zahnärzten und medizinischen Fachberufen an den Bundeskanzler, dass die ambulante Versorgung von Millionen Menschen täglich aufgrund einer verfehlten Gesundheitspolitik der Bundesregierung massiv gefährdet und der politische Handlungsbedarf akut sei.

„Mit der Betonung: Das ist Chefsache! fordert unser Bündnis den Bundeskanzler in der Zeitungsanzeige auf, von seiner Richtlinienkompetenz Gebrauch zu machen und die Stärkung der Patientenversorgung über Apotheken und Arztpraxen endlich in den Mittelpunkt des politischen Handelns der Bundesregierung zu rücken“, erklären Thomas Preis, Vorsitzender Apothekerverband Nordrhein e.V. und Dr. Oliver Funken, Hausärzteverband Nordrhein e.V. als Gründungsmitglieder des Aktionsbündnisses Patientenversorgung. Damit verstärke man den von den Bundesorganisationen der Ärzte- und Apothekerschaft via Brief an den Bundeskanzler adressierten Forderungen von letzter Woche jetzt auch aufmerksamkeitsstark auf Landesebene.

Die nächste zentrale Protestaktion findet am 15.11.2023 um 17:00 Uhr im "Kubus" im Haus der Ärztekammer Nordrhein, Tersteegenstraße 9, 40474 Düsseldorf statt. Bereits ab 10:00 Uhr sind die Praxen aufgerufen zu schließen und zentral an Videofortbildungen über Zoom für die Praxisteams teilzunehmen. Der Apothekerverband ruft ebenfalls dazu auf, taggleich die Apotheken geschlossen zu halten. Der Hausärzteverband weist darauf hin, dass die Vertreterregelung greift und ein KV-Notdienst wie gewohnt ab 13 Uhr stattfindet.

Hannelore König, vmf-Präsidentin ruft ihre Kolleg*innen dazu auf, die Aktionen zu unterstützen: "Mehr als 80.000 Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte arbeiten in den Gesundheitseinrichtungen Nordrheins. Der größte Teil davon in den ambulanten Arzt- und Zahnarztpraxen. Sie leisten in den Teams einen entscheidenden Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung im ambulanten Gesundheitswesen. Die Pandemie, der Fachkräftemangel, die chronische Unterfinanzierung des Sektors und die Inflation haben inzwischen dazu geführt, dass sich ihre Situation grundlegend verändert hat. Die Belastung der Beschäftigten hat extrem zugenommen und ihre Grenzen erreicht. Als Antwort kommen von den politisch Verantwortlichen aber nur Spargesetze, Budgetierung und Vorschläge für neue zusätzliche Strukturen. Das zeugt nicht von Wertschätzung der Leistungen und Vertrauen in das Können der Beschäftigten und ihre Arbeitgeber*innen. Statt sie zu stärken, wird die ambulante Versorgung an die Wand gefahren und damit Arbeitsplätze der Beschäftigten gefährdet. Deshalb ist es wichtig, dass wir jetzt Teil dieser Aktionen sind und die Verantwortlichen gemeinsam sehr deutlich darauf aufmerksam machen, was geändert werden muss."

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