4.5.2022 | Pressemeldung

Wissen um die Kompetenzen von MFA verbessern

äg Nord und Verband medizinischer Fachberufe e.V. über Antworten auf Wahlprüfsteine

Enttäuscht zeigen sich die Ärztegenossenschaft Nord (äg Nord) und der Verband medizinischer Fachberufe e.V. über die Aussagen der Parteien zur Rolle der Medizinischen Fachangestellten (MFA) im ambulanten Gesundheitswesen.

Kurz vor den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein haben CDU, FDP, Grüne und SPD ihre Antworten auf die Wahlprüfsteine an die äg Nord geschickt. Die Fragen zur Rolle der Medizinischen Fachangestellten und zur Beseitigung des bestehenden Fachkräftemangels waren gemeinsam mit dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. gestellt worden.

„Die Antworten enthalten zwar eine generelle Wertschätzung der Arbeit der Menschen im Gesundheitswesen. Aber gleichzeitig ist viel Unkenntnis über die Aufgabengebiete von MFA vorhanden“, bemerkt Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. „So werden die Leistungen dieser Berufsangehörigen zum Teil auf Kommunikation und Organisation reduziert und die medizinischen Kompetenzen höchstens im Zusammenhang mit der Arbeit von nichtärztlichen Praxisassistentinnen und -assistenten gesehen.“

Marina Erichson, 1. Vorsitzende des Landesverbandes Nord des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., ergänzt: „In Schleswig-Holstein arbeiten mehr als 14.000 MFA. Im März hatten sich 311 als arbeitslos gemeldet. Die Arbeitsagentur gab 369 offene Stellen für diese Berufsangehörigen an. Allein diese Relation zeigt, dass der Fachkräftemangel bereits existiert. Er lässt sich aber nicht – wie in den Antworten angegeben - durch mehr Studienplätze und zusätzliche Stipendien beheben, sondern hier ist eine Förderung und Stärkung der dualen Ausbildung nach Berufsbildungsgesetz an den beiden Lernorten Praxis und Berufsschule notwendig.“

Auch hinsichtlich der Frage nach Unterstützungsangeboten und Fördermöglichkeiten bleiben die Antworten eher vage. Etwas konkreter wird die FDP. Sie schreibt, dass die Rahmen- und Arbeitsbedingungen so gestaltet sein müssen, „dass es keine weiteren Belastungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gibt und die Arbeit nicht zu Lasten der Gesundheit des Personals geht. Neben einer angemessenen Bezahlung gehören dazu verlässliche und planbare Arbeitszeiten. Zudem dürfen immer weitere Dokumentationspflichten nicht zu immer mehr Aufwand führen. Wir setzen auf die Digitalisierung als Chance, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tatsächlich zu entlasten. Um ausreichend Fachkräfte zu gewinnen, werden wir die Gesundheitsfachberufe weiter attraktivieren und zum Beispiel die Anzahl geförderter Ausbildungsplätze bedarfsgerecht ausbauen.“

„Diese Aussagen spiegeln nicht die Realität im Kleinbetrieb Arztpraxis wider“, gibt Hannelore König zudem zu bedenken: „Einerseits muss die angemessene Bezahlung auch im Honorarsystem festgehalten werden. Und anderseits führt die Digitalisierung bislang eher zu Mehrarbeit insbesondere bei den MFA. Ursache ist auch hier das fehlende Wissen über das Berufsbild und die Kompetenzen von MFA“

„Hier werden wir sicher auf die neu gewählte Landesregierung zugehen, um die Arbeits- und Problemfelder rund um unsere MFA besser zu verdeutlichen, gerade in Hinblick auf die medizinische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten, um dann gemeinsamen nach Lösungen zu suchen“, ergänzt Dr. Svante Gehring, Vor-standsvorsitzender der äg Nord.

Die Kernthesen der Antworten der Parteien auf die Fragen der äg Nord sind auf den Internetseiten der äg Nord veröffentlicht. Mitglieder des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V. können auf Nachfrage unter info@vmf-online.de den vollen Umfang der Antworten einsehen.

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