6.12.2021 | Pressemeldung

Ohne MFA wären Impfaktionen nicht möglich

Mit Aktion an Münchner Berufsschule machen Berufsangehörige am Mittwoch auf die extrem belastende Situation von MFA aufmerksam

Die Sitzung des Berufsschulbeirates der Städtischen Berufsschule für Fachkräfte in Arzt- und Tierarztpraxen und Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte am 08.12.2021 mit Stadträtin Alexandra Gaßmann in der Orleansstraße 46 München wird der Verband medizinischer Fachberufe e.V. mit einer Protestaktion begleiten. Ziel ist es, auf die enorme Belastung und die fehlende Wertschätzung der Leistungen von Medizinischen Fachangestellten in der Ausbildung und im Beruf aufmerksam zu machen.

„Bei der Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten werden die Beschäftigten in Arztpraxen vom Gesetzgeber und von den Verantwortlichen in der Politik in vollem Umfang berücksichtigt. Das gilt für die Testpflicht wie für die geplante einrichtungsbezogene Impfpflicht“, bemerkt Hannelore König, Präsidentin des Verbandes medizinischer Fachberufe e.V., und fährt fort: „Wenn es aber um die Anerkennung der besonderen Leistungen geht, bleiben die extremen Belastungen der dort beschäftigen Medizinischen Fachangestellten seit Beginn der Pandemie unbeachtet. Es gibt Unterstützungen für Krankenhäuser und einen weiteren Sonderbonus für die Pflegekräfte. Aber die Ausbildungssituation von MFA und die Arbeitssituation in niedergelassenen Praxen spielt keine Rolle. Im Gegenteil: Wenn MFA Impftermine umorganisieren müssen, weil nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, sind sie es, die die Reaktionen unmittelbar zu spüren bekommen. Bei Impfaktionen arbeiten sie in Mittagspausen, an freien Nachmittagen oder Wochenenden. Und das neben dem normalen Praxisbetrieb, der ohnehin schon nachgewiesen extrem stressig ist.“

Zudem ist die Stressbelastung von Welle zu Welle gestiegen, so Michael Hiebl, der neu gewählte 1. Vorsitzende des Landesverbandes Süd. Durch die Impfungen in den Arztpraxen seit dem Frühjahr gab es keine Erholungsphasen im Sommer, Urlaubsplanungen wurden gekürzt, seit mehr als 14 Monaten türmen sich die Überstunden. MFA fallen immer häufiger krankheitsbedingt aus. Personalengpässe verschärfen sich und Ersatz ist nicht in Sicht.

Schulleiterin Oberstudiendirektorin Monika Monat ergänzt: „Haben Sie sich schon einmal gefragt, wer die vielen Impfaktionen organisiert? Ohne MFA und ohne Auszubildende wären diese nicht zu schaffen! MFA arbeiten mit hoher Verantwortung am Menschen und müssen dafür qualifiziert werden. Die Auszubildenden in drei Jahren für diesen anspruchsvollen Beruf zu qualifizieren ist auch eine besondere Herausforderung für die Berufsschule. Der Ausstattungsstandard auf der Höhe der Zeit zu halten ist selbstverständlich. Zentral kommt es auf die Lehrkräfte an. Sie müssen entsprechend den fachlichen Entwicklungen die Lerninhalte permanent anpassen, neue Lerninhalte wie z.B. die elektronische Patientenakte aufnehmen, Methoden weiterentwickeln. Und um Kompetenzen wie Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit, Aufmerksamkeit, Organisationsfähigkeit, Freude und Interesse am Beruf bei den Auszubildenden zu entwickeln und zu fördern, braucht es für den beruflichen Bereich nicht nur fachlich, sondern auch pädagogisch bestens qualifizierte Lehrkräfte und diese in deutlich größerer Zahl.

Die Zeit, die eine Lehrkraft für eine Auszubildende derzeit zur Verfügung hat, wird den Anforderungen nicht gerecht. Die Pandemie hat ihr Übriges getan. Langer Distanzunterricht hat nicht nur Wissenslücken hinterlassen, kritische Situationen und emotionale Belastungen der Auszubildenden konnten nur wenig in der Schule aufgefangen werden. Seit fast zwei Jahren sind viele Praxen überlastet, Personal fehlt, Auszubildende müssen mehr anpacken und manchmal bleibt die Ausbildung auf der Strecke, da einfach auch hier die Zeit fehlt.“

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