28.7.2016 | aktuelle Meldung

Vom Grinsen weit entfernt

Der Fachkräftemangel bei ZFA ist auch in Bayern angekommen. Um mehr junge Menschen für diesen Beruf zu begeistern, hat die Kassenzahnärztliche Vereinigung des Freistaats eine Werbekampagne geplant. Vorgestellt wurde diese im Mitteilungsblatt der KZVB Transparent 12/2016.

Die Werbung verspricht den "ersten Beruf mit Grinse-Garantie". Der Verband medizinischer Fachberufe e.V. hat in einem offenen Brief mit entsprechenden Gegenvorschlägen reagiert:

"Ihre geplante ZFA-Werbekampagne mit 'Grinse-Garantie' lässt eher unsere Gesichtszüge entgleisen als auch nur ein müdes Lächeln hervorzuzaubern. Dabei haben Sie bereits im Juni mit der Veröffentlichung unserer Umfrageergebnisse die Antwort auf die Frage nach der besten Werbekampagne für den Beruf Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r geliefert:

Wenn Zahnärzte ihren Auszubildenden und ihren Angestellten eine Vergütung bezahlen, die mit denen anderer Berufe konkurrieren kann, dann werden sich auch wieder mehr Schulabgänger/innen für diesen abwechslungsreichen und verantwortungsvollen Beruf entscheiden.

Doch selbst in Bayern gaben 35 Prozent der Umfrage-Teilnehmer/innen an, dass sie weniger erhalten als im existierenden Tarifvertrag vereinbart. Weitere 18 Prozent erhalten den Mindestlohn und weniger.

Wir sehen diesen Tarifvertag als Mindeststandard, ebenso wie 92 Prozent der Teilnehmer/innen aus dem Freistaat, denen ein Tarifvertrag entweder sehr wichtig (71 Prozent) oder wichtig (21 Prozent) ist. Bedauerlicherweise orientieren sich nur 17 Prozent der bayerischen Zahnärzte daran. Weitere 30 Prozent wissen, dass sie für gute Arbeit mehr bezahlen müssen.

Wäre es nicht besser, Sie fordern die Zahnärzte auf, für den Beruf ZFA mit einer Vergütung zu werben, die es ermöglicht, sowohl heute als auch morgen und im Alter davon leben zu können?

Zahnmedizinische Fachangestellte sehen sich selbst als Gesundheitsfachberuf und festen Bestandteil des zahnärztlichen Praxisteams. Diese Kampagne drückt geringe Wertschätzung und mangelnden Respekt gegenüber den Berufsangehörigen aus."

Wer ebenfalls reagieren möchte, kann uns gern kontaktieren: presse@vmf-online.de.

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