15.4.2011 | Pressemeldung

Gegen Lohnungerechtigkeit in "Frauenberufen"

In einem Offenen Brief hat sich der Verband medizinischer Fachberufe e.V. an Bundesfrauenministerin Dr. Kristina Schröder gewandt und auf die Lohnungerechtigkeit in Frauenberufen hingewiesen.

Bezugnehmend auf Äußerungen der Ministerin gegenüber „Spiegel online“ und ihr Engagement beim Boys’ Day heißt es darin:

"Ihre Äußerung im Beitrag 'Schröder gibt Frauen Mitschuld an Lohnungleichheit' vom 24. März in 'Spiegel online' hat bei uns mehr als Unverständnis hervorgerufen. Weiblichen Beschäftigten sei es nicht gelungen, typische Frauenberufe zu überwinden, so werden sie dort zitiert, und das erkläre auch den immer noch riesigen Gehaltsabstand zwischen Männern und Frauen.

Diese Aussage empfinden wir als Hohn. Machen Sie es sich nicht zu einfach, wenn Sie so argumentieren? Meinen Sie, dass die von Frauen dominierten Berufe, die vorwiegend im sozialen Bereich und im Gesundheitswesen angesiedelt sind, überflüssig wären?

Ihr Engagement, Männer für soziale Berufe (Boys’ Day) zu interessieren, ist unter diesem Aspekt ebenso fragwürdig. Glauben Sie, Männer arbeiten zu diesen Gehältern? Oder sind Sie der Meinung, dass Männer in Frauenberufen mit der gleichen Arbeit einen höheren, auch monetär höheren Wert erwirtschaften?

Wir vertreten die Berufe Medizinische, Zahnmedizinische und Tiermedizinische Fachangestellte, die zu mehr als 95 Prozent von Frauen ausgeübt werden und sich trotz dreijähriger Ausbildung oft im Niedriglohnbereich befinden.

Wir sind mehr als 620.000 Berufsangehörige, die vorwiegend in Kleinbetrieben arbeiten. Seit 1969 verhandelt unser Verband als anerkannter Tarifpartner für unsere Berufe Tarifverträge, die lediglich für eine Minderheit Verbindlichkeit besitzen. Eine Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge konnten wir bisher nicht erreichen.

Ist Ihnen nicht bewusst ist, dass Angestellte in Klein- bzw. Kleinstbetrieben kaum irgendeinen Schutz genießen? Wir setzen uns dennoch für bessere Arbeitsbedingungen ein und haben auch eine betriebliche Altersversorgung, die GesundheitsRente verhandelt, um die Altersarmut unserer Kollegen wenigstens etwas zu reduzieren.

Sie sollten Frauen nicht nur aufrufen, in Männerberufe abzuwandern, sondern vielmehr für Regelungen eintreten, die die Arbeit im sozialen und Gesundheitsbereich aufwertet und z.B. Arbeitgeber dazu verpflichtet, sich bestehenden Tarifverträgen anzuschließen, auch wenn sie selbst nicht Mitglied des Arbeitgeberverbandes sind.

Weibliche Fachkräfte werden in Zukunft mehr denn je gebraucht – auch und gerade in unseren Berufen."

Den Brief können Sie nachfolgend herunterladen.

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