11.11.2025 | Fachinformation
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: Spastik ist kein Schicksal
Laut
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe erleiden pro Jahr 270.000 Menschen einen Schlaganfall. "Eine der häufigsten Folgen ist die Spastik. Viele Betroffene leiden noch Jahre nach dem Schlaganfall unter dieser Muskelverkrampfung, obwohl es wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt, so die Stiftung auf ihrer Website.
Insbesondere die Kombination von medikamentöser Behandlung mit Physio- oder Ergotherapie und die Unterstützung durch individuell angepasste Hilfsmittel verschaffen demnach vielen Betroffenen große Erleichterung und mehr Mobilität im Alltag.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bietet auf ihrer Website rund um das Thema Schlaganfall telefonische Hilfestellung für Betroffene und Angehörige und stellt vielfältige Informationsmaterialien als Download zur Verfügung:
www.schlaganfall-hilfe.de
Hierzu Patrica Ley, vmf-Vizepräsidentin:
"Ein Schlaganfall ist ein akuter Notfall, der oft zu bleibenden körperlichen, kognitiven und psychischen Beeinträchtigungen führt. Für Medizinische und Zahnmedizinische Fachangestellte ist es wichtig, die Patienten nach der Akutphase zu begleiten und sie bei der Rehabilitation und Nachsorge zu unterstützen. Leitlinien empfehlen eine frühzeitige, individuell abgestimmte Rehabilitation: gezieltes Training der betroffenen Extremitäten fördert die Selbstständigkeit, Übungen zur Raumwahrnehmung und kognitiven Fähigkeiten unterstützen die Alltagsbewältigung, und Mobilitätsübungen verringern Sturzrisiken. Spastische Symptome können durch Therapie, Dehnung oder medikamentöse Behandlung gelindert werden.
Neben der motorischen und kognitiven Rehabilitation ist die Nachsorge entscheidend. Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Blutzucker und neurologischem Status helfen, Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität langfristig zu erhalten. In den Leitlinien werden die Akutmaßnahmen ausführlich aufgeführt und dienen zur Orientierung von Behandlungspfaden für die ärztliche Therapie.
Im Rahmen des Qualitätsmanagements können Behandlungspfade durch Prozessbeschreibungen ergänzt werden, um einen effizienten Behandlungsablauf, beginnend von der Erkennung des Notfalls, Anamnese, Diagnostik Therapie und Rehabilitation zu gewährleisten.
Besondere Situationen, wie eine behandlungsbedürftige Carotisstenose oder zahnärztliche Eingriffe unter Antikoagulation, erfordern besondere Aufmerksamkeit und enge Abstimmung mit den behandelnden Ärzten. In der Praxis bedeutet dies, Frühwarnzeichen zu erkennen, Patienten bei Therapie und Mobilität zu unterstützen und eine regelmäßige Nachsorge zu fördern. Wer die Leitlinien kennt und individuell anpasst, kann die Sicherheit und Lebensqualität von Schlaganfallpatienten deutlich verbessern."
An der S3-Leilinie Schlaganfall arbeitet der vmf aktiv mit.
Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hat auf ihrer Website die medizinischen Leitlinien zusammengefasst, an deren Entwicklung, Überarbeitung und Umsetzung die Stiftung aktiv mitarbeitet bzw. mitgearbeitet hat, um einen wichtigen Beitrag für eine bessere Versorgung von Schlaganfall-Betroffenen zu leisten:
www.schlaganfall-hilfe.de