19.1.2024 | Fachinformation

Gewalt gegen (Zahn-)Ärzte

Der Freie Verband Deutscher Zahnärzte e.V. (FVDZ) macht in seinem Titelbeitrag zum Thema „Gewalt gegen (Zahn-)Ärzte“ in der Januarausgabe 2024 seines Magazins "Der Freie Zahnarzt " auf aggressives Verhalten von Patienten gegenüber Ärztinnen und Ärzten sowie Zahnärztinnen und Zahnärzten und deren Praxisteams aufmerksam.

Vorfälle mit gewalttätigen Patienten werden häufig schamhaft verschwiegen. Indes sind Deeskalationstrainings regelmäßig ausgebucht. Und die (Zahn-)Ärzteschaft appelliert an die Politik, den § 115 StGB auszuweiten. Auch wird ein bundesweites Meldesystem gefordert, so die Autorin des Titelthemas "Aggressionen in der Praxis", Dr. Pascale Anja Dannenberg, Redakteurin "Der Freie Zahnarzt (DFZ)".

Laut Dr. Dannenberg gaben nach einer Umfrage der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Sachsen-Anhalt und der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt knapp vier von fünf Befragten an, dass die Patienten ein wenig (46,5 Prozent) oder sehr viel (31,8 Prozent) fordernder und aggressiver auftreten. An der Umfrage nahmen 129 Praxen, und damit rund neun Prozent der Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte in Sachsen-Anhalt teil.

Vermutet wurde unter anderem, erhöhtes Anspruchsdenken, fehlende Geduld, wachsender Egoismus, unrealistische Behandlungserwartungen, Abweisung von Neupatienten, lange Wartezeiten bei Terminvergabe und Höhe der Behandlungskosten trügen zur aufgeheizten Stimmung bei.

Wie Hannelore König, unsere Präsidentin im Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf), im Interview dem DFZ mitteilte, habe mehr als jede zweite Medizinische Fachangestellte (MFA) laut einer an der Universität Düsseldorf 2021 durchgeführten Umfrage unter 424 MFA, in den zurückliegenden zwölf Monaten verbale Gewalt erlebt, jede 20. körperliche Gewalt und sexuelle Belästigung.

Hannelore König ergänzte hierzu, dass ZFA häufig von Gewalterfahrungen während der Notdienstzeiten und der Prophylaxe berichteten, wo sie nah am Patienten arbeiteten; insbesondere auch Zahnärztinnen gelte es zu schützen, zumal diese zunehmend in den Beruf strebten. Zu den Gründen des aggressiveren Patientenverhaltens befragt, spricht König von einer „niedrigeren Hemmschwelle“ und „forderndem Verhalten“ in der Gesellschaft, auch da „die Politik Erwartungen weckt, die nicht erfüllt werden“, etwa bei der dreijährigen Parodontitis-Behandlung, die nun im Zuge der wiedereingeführten Budgetierung aufgrund des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes (GKV-FinStG) stocke. Auf die Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, spricht König die Fürsorgepflicht des Arbeitgebers an: „Das Wichtigste ist der komplette Rückhalt des Arbeitgebers.“ Es müssten „Zeichen“ vereinbart werden für den Notfall. Doch gebe es immer mal wieder die „traurige Erfahrung“, dass der Arbeitgeber bloß sage: „Stell dich nicht so an.“ Das Wichtigste sei Prävention und Präventionsangebote wie etwa die auch von der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) angebotenen Deeskalationstrainings.

Zu Informationen und Angeboten der BGW zur Gewaltprävention

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